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Fall liegt bei Staatsanwaltschaft Nächster Ärger mit falscher Internetseite

31.07.2014, 01:13

Magdeburg (ad) l Erneut ist ein falscher Internetauftritt einer Magdeburger Behörde aufgetaucht. Auf der Internetseite Facebook haben Unbekannte ein Profil der Ausländerbehörde Magdeburg angelegt. Die Seite verlinkt auf die Facebook-Auftritte der Stadt Magdeburg und der SPD. "Wir haben bereits unseren Anwalt informiert. Wir werden rechtlich dagegen vorgehen", sagte Stadtsprecher Michael Reif der Volksstimme. Außerdem habe man dieses Mal auch den Staatsschutz informiert. Wie eine Polizeisprecherin inzwischen bestätigte, liegt der Fall mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft.

Grund dafür dürfte der Inhalt sein In einem inzwischen gelöschten Post hieß es (siehe Screenshot): "Liebe Mitbörger, wir knallen ab den 1. August alle Näger, Schlitzauren und anderes Verbrecherpack, was an unsere Stadtmauer hochgeklettert gnadenlos ab. Bleibt in eure Heimatländer". Besonders makaber: Als Gründungsdatum wird auf der Seite der 30. Januar 1933 angegeben, der Tag, an dem Hitler die Macht ergriff. Als Seitenadministrator wird der 2005 bei einem Brand in einer Dessauer Polizeizelle ums Leben gekommene Oury Jalloh genannt.

Empfohlen und weiterverbreitet wurde die Seite gestern vom "Ordnungsamt Machteburg". Jener Internetseite des Hobby-Satirikers Tim Lehmann. Der 29-jährige Mediengestalter aus Schönebeck war landesweit in die Schlagzeilen geraten, weil er im Namen des Ordnungsamtes Magdeburg und des Innenministers Holger Stahlknecht im Internet unterwegs war. Im Bezug auf das Ordnungsamt hatte das Landgericht Lehmann die Weiterverbreitung von Falschmeldungen untersagt und 250 000 Euro Ordnungsgeld angedroht, falls Lehmann gegen diese Auflage verstößt.

Die Seite von der Ausländerbehörde sei nicht von ihm, sagte Lehmann. Allerdings habe er auch kein Problem mit dem Inhalt. Das sei Satire. Der Mediengestalter sagte auch, dass die Anwälte von Innenminister Stahlknecht ihn inzwischen aufgefordert hätten, die Domain stahlknecht2016.de zu löschen. Ein Ultimatum dafür laufe heute, 14 Uhr, aus. Der juristische Streit um den falschen Stahlknecht soll am 18. August vor dem Landgericht Magdeburg ausgetragen werden.