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Schwul-lesbische CSD-Aktionstage werben erstmals in City für Akzeptanz Schrill-bunte Woche rund ums Rathaus

Mit dem traditionellen Hissen der Regenbogenfahne am Rathaus beginnen
heute in Magdeburg die Christopher-Street-Days (CSD). Die Aktionswoche
wirbt für Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensweisen.

Von Rainer Schweingel 08.08.2014, 03:20

Magdeburg l Heute um 14 Uhr wird die bunte Flagge aus Regenbogenfarben vor dem Rathaus aufgezogen. Mit dem symbolischen Akt beginnen die Tage der Aufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweise in Magdeburg. Zum 13. Mal hat dazu der CSD Verein Magdeburg e. V. eingeladen. "Nach wie vor erleben Schwule und Lesben im Alltag versteckte oder offene Diskriminierung. Dem wollen wir mit Aufklärung entgegenwirken", sagt Mathias Fangohr vom CSD-Vereinsvorstand.

Ein Thema sei die Homophobie in Schulen Magdeburgs, zu der eine Podiumsdiskussion veranstaltet werde. "Aus vielen Beratungsgesprächen wissen wir, dass Pöbeleien, Ausgrenzungen und auch offene Gewalt gegenüber Schwulen und Lesben zugenommen haben. Auch viele Lehrer wissen davon oft nichts oder können mit dem Thema nicht umgehen", so Fangohr.

Zehn Tage lang bietet der Verein ein buntes Programm an, das auch schrille Elemente enthält. Der "Tunten-Workshop für alle" am 9. August ist so ein Termin. "Auch hier wollen wir aufklären, gerade auch für die Magdeburger, die mit solchen Themen noch Berührungsängste haben", so Fangohr. Deshalb sei die Veranstaltung bewusst ins Familienhaus im Nordpark gelegt worden. Damit soll die Hemmschwelle für Teilnehmer gesenkt werden, die nicht aus der "Szene" kommen.

Höhepunkt und zugleich der zuspruchstärkste Termin der 13. CSD-Tage wird die traditionelle Parade. Am 16. August demonstrieren erneut Hunderte Teilnehmer für Toleranz und Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensweisen auf einem bunt-schrillen Wagenzug mitten durchs Stadtzentrum. Erstmals startet und endet die Parade auf dem Alten Markt, an die sich ein Straßenfest anschließt. "Wir freuen uns sehr, dass wir von der Liebigstraße auf den Alten Markt umziehen konnten. Damit rücken wir mehr ins Zentrum der Stadt. Das hat zugleich Symbolkraft, denn wir kämpfen ja für ein Platz inmitten der Gesellschaft. Aber bis dahin ist es noch ein Stück Weg", so Mathias Fangohr.

Alle Veranstaltungen des CSD sind ausdrücklich offen für jedermann, auch für jene, die nur mal "gucken" wollen.