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Elbauenpark Magdeburg Regen löscht Ballonglut

Nach einem Jahr Pause hat der Elbauenpark am Sonnabend Tausende Besucher
angelockt. Nicht zu sehen bekamen die das erhoffte Glühen. Die
Organisatoren geben sich dennoch optimistisch für eine Neuauflage.

Von Martin Rieß 18.08.2014, 03:24

Magdeburg l Wer am Sonnabend in den Elbauenpark gekommen war, um ein Volksfest mit Schmalzkuchen, Kinderkarussell und Ponyreiten zu erleben oder der den Auftritt von Julia Neigel entgegengefiebert hatte, dürfte nicht enttäuscht worden sein. Wer aber dem namensgebenden Höhepunkt des Abends beiwohnen wollte - dem Zünden der Brenner in den Ballonen, die am Boden bleiben -, wurde enttäuscht.

Der Grund: Noch vor dem Ende des Bühnenprogramms von Julia Neigel setzte ergiebiger Regen über Magdeburg ein. Und dieser macht es den Ballonfahrern unmöglich, das Farben- und Lichterspiel in den Park zu zaubern. Jene vier Unverdrossenen, die versuchten, mit ihren Heißluftballonen ein wenig von der Stimmung zu retten, mussten nach kurzer Zeit aufgeben. Dass Musik und Lasershow liefen und eine Reihe von Brennern für flackernden Lichtschein auf dem abgesperrten Areal sorgten, konnte die Besucher nicht davon abhalten, während der Show das Gelände zu verlassen und sich auf den Heimweg zu machen.

Steffen Schüller ist Geschäftsführer der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM), die den Elbauenpark betreibt. Er sagt: "Es ist sehr bedauerlich, dass der Regen das Ballonglühen zunichte gemacht hat." Ein Risiko, das unter freiem Himmel stets lauert, das aber in den vergangenen Jahren in Magdeburg nie zum Tragen gekommen sei.

Dem Vorwurf, dass das Glühen der Ballone hätte einfach vorgezogen werden sollen, widerspricht der Magdeburger deutlich: "Die Prognose für den Abend sah gut aus. Und kurzfristig kann man bei einer solchen Veranstaltung nicht reagieren." Grund: Es sind eben nicht allein der Abendstart der Heißluftballone - an dem bereits wegen starken Windes nur ein kleiner Teil der Teams teilnahm - und das Glühen. In der Zwischenzeit gibt es Bühnenprogramm, das zu verschieben angesichts der mit den Künstlern vereinbarten Zeiten nicht möglich ist. "Außerdem muss das Ballonglühen ja stattfinden, wenn es möglichst dunkel ist. Ein Start anderthalb Stunden früher wäre also in die Dämmerung gefallen."

Fürs Bühnenprogramm in diesem Jahr zuständig war Radio SAW mit seiner Hitarena. Auf die Bühne brachten die Radiomacher Julia Neigel und Band, die Showband Biba und die Butzemänner sowie drei Interpretinnen des in Berlin laufenden Abba-Musicals "Mamma Mia!".

Angesichts der 10.500 Besucher sind sowohl Elbauenpark als auch Radio SAW zufrieden. Radio-SAW-Sprecher Jens Kerner sagt: "Wir wären auch in Zukunft gern mit dabei." Und Steffen Schüller gibt sich überzeugt: "Auf jeden Fall wird es auch in Zukunft ein Ballonglühen geben." Nur festlegen, wann diese Zukunft ist, möchte er sich nicht. Derzeit steckt die MVGM in der Konzeptionierungsphase für Großveranstaltungen. Neben Bewährtem sollen in Zukunft auch neue Angebote ins Programm aufgenommen werden. "Vor diesem Hintergrund könnte es also auch sein, dass das Ballonglühen alle zwei Jahre stattfindet."

Eine Idee für die Neuauflage ist, dass Licht und Farben als Programmelement eine größere Rolle spielen. Und was die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr angeht, finden zwischen MVGM und den Magdeburger Verkehrsbetrieben Gespräche statt. Denn klar ist: Wenn die Besucher nicht aufgrund eines Regengusses bereits vor Ende der Veranstaltung nach und nach gen Heimat gespült werden, bricht ansonsten nach Großveranstaltungen in Ostelbien regelmäßig ein Verkehrschaos aus. Jeder, der zu Fuß, mit dem Rad oder eben mit Bus und Bahn kommt, sorgt da für Entlastung.