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Bislang läuft es nach Plan auf der längsten Baustelle der Stadt Ring frei für die Asphaltleger

Von Jana Heute 21.08.2014, 03:14

Ausnahmezustand auf dem Magdeburger Ring. Seit knapp 6 Wochen schwitzen Bauarbeiter so wie auch staugeplagte Kraftfahrer auf Magdeburgs wichtigster Magistrale. Die gute Nachricht: Bisher läuft alles nach Plan beim Ausbau zwischen Albert-Vater-Straße und Pfahlberg in nördlicher Richtung.

Magdeburg l Für die Straßenbauer in Magdeburg ist der Sommer noch immer heiß. Auf 165 Grad bringt es der frische Asphalt, den der Fertiger auf die gefräste Fahrbahn ausspuckt. Zentimeter um Zentimeter, und die Hitze des Bitumens ist noch meterweit zu spüren. Gleich hinter der Maschine, die mit einem höllischen Lärm über den Ring zuckelt, folgen die Männer mit den großen Walzen. Die Tiefbauer der Magdeburger Niederlassungen von Eurovia sowie der Strabag beackern zurzeit u.a. den Abschnitt zwischen Lorenzweg und Mittagstraße. Und es läuft bisher gut, erklärt Frank Sonntag, zuständiger Projektleiter im Tiefbauamt. Mehrmals in der Woche macht er sich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten. Im Abschnitt zwischen Ebendorfer Chaussee und Ziolkowskistraße ist die neue Schwarzdecke bereits drauf, bis zur Mittagstraße wird es in Kürze so weit sein. Am Montag kann auch die Anschlussstelle Mittagstraße wieder freigegeben werden. Danach folgt direkt der Ausbau der Anschlussstelle Ebendorfer Chaussee. Man habe sich entschieden, die Auf- bzw. Abfahrten wie an der Mittagstraße meist vollständig zu sperren, weil dies erhebliche Zeitersparnis bedeute. "An der Mittagstraße waren das allein schon 4 Tage", berichtet Frank Sonntag. Die Maschinen könnten auf der Baustelle leichter um- und effektiver eingesetzt werden als bei einem Stückwerk.

Ring frei für die Asphaltleger heißt es deshalb auch auf der fast 4 Kilometer langen Fahrbahn zwischen Albert-Vater-Straße und Pfahlberg. Mit einem Volumen von 5,5 Millionen Euro erhält dieser Ringabschnitt einen neuen verformungsbeständigeren Asphalt. Auch die 2,4 Kilometer Auf- und Abfahrten werden erneuert, ebenso die Schutzeinrichtungen in der Mitte, die zum Teil aus den bekannten Leitplanken, zum Teil aber auch aus ca. 90 Zentimeter hohen Betonschutzwänden bestehen werden. Auch die Lichtmasten werden erneuert. Gibt es damit künftig wieder des Nachts Erleuchtung auf dem Ring? Eine Frage, die viele bewegt, nachdem das Licht vor Jahren aus Spargründen ausgeknipst wurde. Die Antwort dazu steht nach unserer Anfrage an das Rathaus noch aus.

Das Ringprojekt bekommt die Stadt derweil zu 80 Prozent von Bund und Europäischer Union gefördert. Eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen wollte. Auch wenn das den monatelangen Ausnahmezustand auf einer der wichtigsten Verkehrsadern bedeutet.

Geht das Ganze aber nicht etwas schneller, fragt sich so mancher Staugeplagte. "Ein Projekt in dieser Größenordnung braucht Zeit. Die müssen wir den Firmen geben, und das haben wir auch", argumentiert Sonntag. Der Zeitrahmen stehe, und man liege derzeit im Plan. "Sie haben da richtig schwere, laute Maschinen. Deshalb wird zum Beispiel im Moment auch nicht an den Wochenenden gearbeitet, um Anlieger zu schonen", erklärt der Projektleiter. Neben zwei Hochleistungsfräsen sowie zwei großen Fertigern bewegen sich bis zu 40 Lkw zeitgleich über die Baustelle. Sie fahren Fräsgut ab und bringen Mischgut, mit dem die Fertiger gefüttert werden. Eine gewaltige Logistik, die hier geleistet wird. Bis November hält der Ausnahmezustand noch an. Dann soll es endlich wieder heißen: Ring frei für die Autofahrer!