1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Unterschriften gegen Schließung?

Streichpläne des Haltepunktes Beyendorf beschäftigen den Ortschaftsrat und die Bewohner Unterschriften gegen Schließung?

Die Nachricht der möglichen Schließung des Haltepunktes in Beyendorf erhitzt die Gemüter. In der Freitagausgabe berichtete die Volksstimme von den Plänen. Der Ortschaftsrat legte eine Sondersitzung ein.

Von Marco Papritz 27.09.2014, 03:13

Magdeburg l Sparpläne seien der Grund, warum über eine Streichung des Haltepunktes nachgedacht werde, hieß es vom Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa). In diesem Zusammenhang wird auch über eine mögliche Stilllegung der HEX-Linie Oschersleben-Magdeburg diskutiert, die den Beyendorfer Haltepunkt sowie jenen im benachbarten Dodendorf und Langenweddingen bedient. Die Fahrgäste, die in Beyendorf morgens zusteigen, um den Weg zur Arbeit anzutreten, zeigten sich am Freitag überrascht von der Nachricht, als sie von der Volksstimme angesprochen wurden. "Mich stellt das vor große Probleme, da ich keinen Führerschein besitze und somit auf den Schienenverkehr angewiesen bin. Busse sind ja keine Option", so ein Bahnfahrer am Morgen auf Nachfrage.

Zuvor hatten sich die Mitglieder des Ortschaftsrates im Rahmen einer Sondersitzung über das Thema ausgetauscht. Einstimmige Meinung: Die Streichpläne müssen abgewendet werden. "Wir bitten den Oberbürgermeister, entsprechende Maßnahmen zum Erhalt zu treffen", so Ortsbürgermeister Siegfried Geue. Eine mögliche Schließung bedeute einen Rückschlag für die Anbindung des Doppeldorfes an die Landeshauptstadt, das 2001 eingemeindet wurde. "Auf diesem Wege wären wir von Magdeburg abgeschnitten. Auch umgekehrt bedeutet dies, dass es Bewohnern aus der Stadt nicht möglich sein wird, mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Umland zu erkunden und beispielsweise in den Sohlener Bergen spazieren zu gehen", so Geue weiter. Er verwies darauf, dass das Doppeldorf seit Jahren auf eine bessere Anbindung an das Busnetz dränge - bislang ohne Erfolg.

Bewohner aus Beyendorf-Sohlen hätten das Gremium darüber informiert, sich für den Erhalt der Haltestelle zu engagieren, beispielsweise in Form einer Unterschriftensammlung, die dem Stadtrat übergeben werden könnte. Apropos: Unter dem Titel "Haltepunkt Beyendorf" hat Stadtrat Olaf Meister (Die Grüne) einen Antrag auf den Weg gebracht, der sich auf der Tagesordnung der Sitzung am Donnerstag wiederfindet. Auch hier ist der Erhalt des bisherigen Angebotes das Ziel. Dies unterstrichen auch die Mitglieder des neugewählten Kreisverbandes von Bündnis 90 / Die Grünen bei einer Mitgliederversammlung. In einer Resolution fordern sie die Landesregierung auf, die Regionalisierungsmittel "des Bundes dafür zu verwenden, wofür sie vorgesehen sind - für den Schienenpersonennahverkehr".

Die Diskussionen im Ortschaftsrat reichten noch weiter. Forderungen nach einer attraktiveren Gestaltung des Areals und einer Erweiterung der Möglichkeiten etwa durch die Installation einer Fahrradaufbewahrung sowie eines Windschutzes des Radweges von Sohlen nach Beyendorf wurden laut, um die Nutzung des Haltepunktes für Bewohner aus Sohlen schmackhafter zu machen.