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Mann soll sich vor Kindern entblößt haben Westring-Grundschule verschärft Sicherheitskonzept

29.09.2014, 03:18

Magdeburg l Beobachtungen von zwei Kindern sorgen derzeit an der Grundschule "Am Westring" für Diskussionen. Demnach soll sich ein unbekannter Mann vor Kindern entblößt und sich an die Genitalien gefasst haben. Grundschulhort und Schulleitung haben die Eltern in Briefen informiert. Eine Mutter hat Anzeige gegen unbekannt erstattet, Ermittler haben die Kinder befragt. Bislang konnte sich der Verdacht aber nicht erhärten. Zu widersprüchlich seien die Aussagen gewesen. Trotzdem will die Grundschule nun die Sicherheitsmaßnahmen erhöhen. Eltern berichten der Volksstimme, dass das bereits der zweite Vorfall dieser Art gewesen sein soll.

Der aktuelle Vorfall soll sich in der letzten Ferienwoche im Hort der Schule ereignet haben. Zwei Kinder haben unabhängig voneinander berichtet, dass sie einen unbekannten Mann im Schulgebäude gesehen haben. Dieser Mann soll sich vor ihnen entblößt und seine Genitalien gezeigt haben. Auf Nachfrage der Volksstimme bestätigte die Polizei, in dieser Sache zu ermitteln. "Eine Anzeige liegt vor und es gab bereits Befragungen", sagte Polizeisprecherin Beatrix Mertens. Allerdings sollen die Aussagen der Kinder sehr unterschiedlich gewesen sein. Der Verdacht konnte bislang nicht erhärtet werden.

Eltern berichteten der Volksstimme von den aktuellen Ermittlungen. Außerdem soll es vor einem Jahr bereits einen ähnlichen Vorfall gegeben haben. Die Polizei konnte das nicht bestätigen. Nun hat die Grundschule "Am Westring" in der vergangenen Woche entschieden, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. In einem Schreiben an die Eltern wird erläutert, was sich künftig ändert. So sollen Kinder demnächst nur noch zu zweit auf Toilette gehen. Während des Unterrichts sollen die Klassenzimmertüren bei Toilettengängen geöffnet bleiben. Im Oktober soll ein Sicherheitstraining in der Schule stattfinden. Außerdem wird in der Schule gerade darüber diskutiert, ob es machbar und auch sinnvoll ist, die Türen während des Schulbetriebes verschlossen zu halten.

Wie schwierig die Beurteilung so eines Vorkommnisses sein kann, zeigte bereits ein Vorfall im März dieses Jahres. Damals machten auf dem Werder Gerüchte über einen Mann die Runde, der Kindern nachstellt. Damals verschickte eine Schule ohne Rücksprache mit Landesschulamt und Polizei Warnbriefe an Eltern. In den sozialen Netzwerken im Internet überschlugen sich die Mutmaßungen und Beobachtungen. Am Ende kam heraus, dass ein Kind sich die Geschichte ausgedacht hatte. Damals kritisierte die Polizei die Schule heftig für die Panikmache.

Neben der Grundschule am Westring soll es auch an der Grundschule in Buckau einen Zwischenfall gegeben haben. Auch dort sollen Kinder von Unbekannten angesprochen worden sein. Eine Familie soll sich bereits an die Polizei gewandt haben. Auch in diesem Fall haben Elternhinweise die Volksstimme erreicht. Ob auch hier bereits eine Anzeige vorliegt, ließ sich bis Redaktionsschluss nicht recherchieren.

Ein ähnlicher Fall beschäftigt die Ermittler derzeit auch in Stendal. Dort soll ein unbekannter Mann einen fünfjährigen Jungen angesprochen haben und versucht haben, ihn in sein Auto zu locken. In diesem Fall liegt eine Anzeige und eine genaue Beschreibung des Mannes vor.

"Wir nehmen den Vorfall an der Westring-Grundschule sehr ernst", sagte Polizeisprecherin Mertens. Man warne aber vor vorschnellen Verdächtigungen und Mutmaßungen. Ähnlich sieht das auch die Schulleitung. In dem Schreiben an die Eltern heißt es: "Der Schutz Ihrer Kinder liegt uns sehr am Herzen. Wir wollen diese jedoch auf das Leben vorbereiten und nicht einschließen und überwachen."