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Fällkosten werden übernommen 200 Bäume fallen im Käferkampf

Im Kampf gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer werden in Rothensee in den kommenden Wochen ca. 200 Laubbäume gefällt. Die Eigentümer müssen die Kosten nicht tragen, das Land zahlt für Fällung und Entsorgung. Im Stadtteil ist die Verunsicherung dennoch groß.

Von Stefan Harter 02.10.2014, 03:04

Magdeburg l Nur drei Zentimeter groß ist das krabbelnde Unheil, das jetzt zu der großangelegten Fällaktion im Bereich der Rothenseer Badeteichstraße führt. Im August war dort an einer Kastanie der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) erstmals in Sachsen-Anhalt gefunden worden. Um seine Ausbreitung zu verhindern, werden noch in diesem Monat ca. 200 Laubbäume in einem Umkreis von 100 Metern um den Fundort gefällt, erklärte gestern Dr. Petra Sperling, für den Pflanzenschutz zuständige Mitarbeiterin in der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau.

Diese hatte zum Beginn der flächendeckenden Rodungsaktion zum Pressetermin eingeladen. Eine Kastanie und sechs Linden wurden dabei auf städtischem Grund gefällt. Vorsorglich, wohlgemerkt. An ihnen und allen anderen Bäumen, die noch gefällt werden sollen, wurde bislang kein Befall festgestellt. Dem aus Asien stammenden Käfer ohne natürliche Feinde in unseren Breiten soll vielmehr aus Gründen der Gefahrenabwehr der Lebensraum zur weiteren Ausbreitung genommen werden.

Derzeit würden vom Land noch Angebote eingeholt, anschließend erhalten Grundstückseigentümer in der betroffenen Zone Post, in der ihnen der Fälltermin genannt wird. Wehren kann man sich dagegen nicht, erklärt Sperling weiter. Dafür werden aber auch die Kosten für die Entsorgung übernommen. Nur auf dem Stumpf bleiben die Baumbesitzer sitzen. Das Müllheizkraftwerk übernimmt die Verbrennung des Schnittguts. "Wir sitzen doch alle im selben Boot", erklärt Geschäftsführer Rolf Oesterhoff, schließlich wohnen auch viele Mitarbeiter in Rothensee.

Dort ist die Verunsicherung groß, wie Ernst Wittstock, Sprecher der GWA Rothensee, berichtet. "Keiner weiß so recht, was mit den Obstbäumen in seinem Garten passiert", erklärt er.

Offene Fragen klären will Petra Sperling am kommenden Donnerstag, 9. Oktober. Dann ist sie ab 16.30 Uhr bei der GWA-Sitzung zu Gast. Aufgrund des erwarteten Interesses wurde das Treffen bereits in die Aula der Grundschule Rothensee verlegt.

Fundverdacht melden unter Tel. 03941/671166.