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Performancefestival Olo Bianco Mark Gmehling und der Helium-Mann

Von Martin Rieß 03.10.2014, 13:46

Magdeburg l Eine bis vor wenigen Tagen graue Wand hat Farbe bekommen. Urheber des Farb­umschlags: Mark Gmehling, Graffitikünstler. Der Dortmunder ist immer einmal wieder in Magdeburg zu Gast, kennt die Aerosolarena seit langem. Der Künstler, der seinen Lebensunterhalt als Designer in der Werbung bestreitet, hat im Speicher 2 noch einmal Station gemacht – bevor die nächsten Aufträge erledigt und die nächste Ausstellung in Miami vorbereitet werden möchten. Hier in Magdeburg läuft jeweils donnerstags bis sonntags vom 4. Oktober bis 2. November das Kunst- und Performancefestival Olo Bianco.

An seiner Wand schwebt jetzt der Helium-Mann in die Höhe. Noch während der Arbeit an dem Bild sagt Mark Gmehling: "Aus ihm lasse ich pinkfarbene Kätzchen steigen." Jeder Besucher könne sich über den Sinn und die Idee hinter der Arbeit selbst Gedanken machen, sagt der Künstler. Aber dann gibt er, der auch gern einmal kritische Themen aufgreift, seine eigenen Beweggründe für die Wahl des Motivs dieser Arbeit doch noch preis: "Diese ,niedlichen‘ Kätzchen sollen daran erinnern, dass unsere Umwelt inzwischen voll ist mit sinnentleerten Accessoires, mit Dingen, die uns nichts mehr zu sagen vermögen." Eine Kritik an der Konsumgesellschaft also ist es, die Mark Gmehling im Betrachter an die Oberfläche des Denkens holen möchte.

Den besonderen Reiz am Olo-Bianco-Festival sieht der Graffiti-Künstler in der Neuentdeckung von Räumen. "Die Wand, die ich hier nutzen konnte, ist sicher noch nie mit irgendeiner Art von Kunst in Berührung gekommen. Sie zu gestalten, ist einfach eine attraktive Aufgabe."