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Architektur Stadt hofft auf Geld vom Bund für Stadthalle

Jedes Jahr fließen 160 000 Euro in die Instandsetzung der Stadthalle. Dies aber ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Von Martin Rieß 06.10.2014, 03:22

Magdeburg l Das wird nicht billig: Die denkmalgeschützte Stadthalle soll saniert werden. Es geht jetzt nicht mehr darum, Schäden des Elbehochwassers im Juni vor bald anderthalb Jahren zu beseitigen - es geht um eine umfassende Sanierung, mit der das zur Theaterausstellung 1927 eröffnete Gebäude vom Charme eines in die Jahre gekommenen Kulturhauses befreit und wieder zu einem überregional bedeutsamen Glanzpunkt wird. Von rund 33 Millionen Euro spricht die Verwaltung in der Antwort auf eine Anfrage von Oliver Müller (Die Linke) vom Jahresbeginn. Der Kommunalpolitiker hatte seinerzeit kritisiert, dass in den vergangenen acht Jahren nicht viel geschehen ist zum Erhalt des Gebäudes.

Offenbar kommt jetzt Bewegung in die Sache: Wie während der Bauausschuss-Sitzung des Stadtrates zu erfahren war, hat die Stadtverwaltung im September einen Förderantrag beim Bund gestellt. Es geht um ein Programm, mit dem große Projekte an außergewöhnlichen Bauwerken unterstützt werden können. Im besten Fall könnte der Bund zwei Drittel der Investitionskosten übernehmen.

Mit dem Antrag ist der Zuschuss noch nicht sicher

Doch mit der Antragstellung ist die Finanzierung über das Förderprogramm längst nicht in Sack und Tüten. Falko Grube ist Vorsitzender des Bauausschusses des Magdeburger Stadtrats und sagt: "Unsere Stadthalle ist ein bedeutsames Bauwerk, dessen Sanierung eine wichtige Aufgabe ist und die eben nicht allein für die Stadt von Bedeutung ist." Nichts desto trotz wird die Konkurrenz in anderen Städten nicht schlafen. Und die Mittel sind begrenzt. Falko Grube ist daher zurückhaltend: "Es wäre schon sehr gut, wenn wir einen Teil der erhofften Fördergelder bekommen."

Stadtrat könnte heute ein Konzept beauftragen

Um die Ernsthaftigkeit des Magdeburger Sanierungswillens zu untermauern, steht für die heutige Fortsetzung der Stadtratssitzung ein gemeinsamer Antrag von CDU/FDP/BfM und SPD auf der Tagesordnung. Mit diesem soll die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM) - die auch AMO, Elbauenpark, Johanniskirche sowie Getec- und MDCC-Arena betreibt - beauftragt werden, ein Konzept zur mittelfristigen Sanierung und flexiblen Nutzung zum Beispiel als Tagungszentrum zu erstellen.

Dazu gibt es auch einen Änderungsantrag der Fraktion Die Linke/Gartenpartei. In diesem geht es unter anderem darum, dass das Konzept beschlussreif bis Mitte 2015 vorliegen soll, damit die Stadthalle zum 90. Jahrestag der Eröffnung im Jahr 2017 wiedereröffnet werden kann.

Mit der beschlossenen Sanierung und Vermarktung der Hyparschale und dem Abriss der benachbarten alten Messehallen dürfte in den kommenden Jahren das alte Ausstellungsgelände ein völlig neues Erscheinungsbild bekommen.