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A2-Brückenbauarbeiten Antworten auf Fragen zum Superstau

Von Martin Rieß 01.11.2014, 02:21

Magdeburg/Hohenwarthe l Bis voraussichtlich kurz vor Weihnachten ist dicker Verkehr angesagt: Auf der Elbbrücke der A2 wird ab Mittwoch gebaut, ab Montag wird die Baustelle eingerichtet. Das wird auch im Stadtgebiet zu Staus führen.

Grund für die Arbeiten sind Risse im stählernen Unterbau. Im ersten Bauabschnitt wird die Nordbrücke saniert - der Verkehr fließt einspurig je Richtung. Die Volksstimme fragte zu Details in der Landesstraßenbaubehörde nach.

1. Warum sind nicht wie bei anderen Baustellen zwei Spuren pro Richtung möglich?
Da der Verkehr zunächst in beiden Richtungen über die noch nicht sanierte Brücke fließt, hat der Statiker von einer vierspurigen Verkehrsführung dringend abgeraten.

2. Die Fahrbahnen auf der Brücke wurden 2012 und 2013 saniert. Hätten die Schäden nicht auffallen müssen?
Im Wechsel gibt es alle drei Jahre eine große oder eine kleine Prüfung. Im September stand die große Prüfung auf dem Plan. Eine Sichtprüfung hat es derweil sowohl während der Fahrbahnsanierung als auch nach dem Elbehochwasser 2013 gegeben. Zu diesem Zeitpunkt waren aber noch keine Schäden zu erkennen.

3. Warum werden auf der Baustelle keine Arbeiter zu sehen sein?
Die Sanierung findet unter der Fahrbahn statt, so dass oberhalb nichts zu sehen ist. Die Stahlbauer einer Nordhäuser Firma werden im Mehrschichtbetrieb arbeiten. Nicht geschweißt werden kann übrigens bei auf der Fahrbahn darüber fließendem Verkehr, da ansonsten die Schweißnähte nicht den Anforderungen entsprechen.

4. Welche Arbeiten stehen genau an?
Die Risse befinden sich in einer Höhe von vier Metern. Die schadhaften Stellen werden abgestrahlt. Um eine hochwertige Schweißnaht herstellen zu können, müssen dann die Risse ausgeschliffen werden. Erst dann kann geschweißt werden.

5. Warum finden die Arbeiten gerade jetzt statt?
Es wurde das Ende der Herbstferien abgewartet. Ein weiteres Abwarten wäre dennoch nicht vertretbar gewesen - selbst wenn die Baustelle auf dem Magdeburger Ring erst am 14. November beendet wird. Andernfalls bestünde das Risiko, dass sich die Risse ausbreiten und wir die Autobahn komplett sperren müssen.

6. Welche Umleitungen sind zu empfehlen?
Der Fernverkehr soll sehr weiträumig umgeleitet werden. Magdeburger und Autofahrer aus der Region sollten prüfen, ob die Nutzung weiterer Elbbrücken in der Stadt, aber auch in Schönebeck oder Tangermünde eine Alternative bieten. Auf den Umleitungsstrecken ist aber auch mit einer erhöhten Verkehrsbelastung zu rechnen.

7. Die Schäden konzentrieren sich auf rund 80 Meter an der 300-Meter-Überquerung über die Elbe - dennoch sind rund zwei Kilometer und damit im ersten Bauabschnitt die Abfahrt Rothensee aus Berlin, im zweiten die Auffahrt aus Rothensee nach Berlin gesperrt. Ist das nötig?
Der beschädigten Brücke über die Elbe schließen sich Vorlandbrücken an. Auf ihnen befindet sich die Fahrbahn auf unterschiedlichen Höhen, so dass der Wechsel von einer Seite der Autobahn auf die andere nicht in unmittelbarer Umgebung der Baustelle möglich ist.

8. Wie viel kostet die Sanierung?
600.000 bis 700.000 Euro sind veranschlagt. Wie weit die Risse gehen, wird aber erst deutlich, wenn die betroffenen Stellen abgestrahlt sind - und erst dann lassen sich Kosten und Bauzeit genauer abschätzen.

9. Spielt das Wetter eine Rolle?
Durchaus - selbst wenn die Arbeiten im Trockenen unter der Brücke stattfinden. Grund: Das Metall muss auf 120 Grad Celsius erhitzt werden, um geschweißt werden zu können. Mit sinkenden Temperaturen steigen Aufwand und benötigte Zeit für diesen Zwischenschritt. Der Landesbaubetrieb hofft dennoch, dass die Arbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sind.