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Neustädter Friedhof Verlorener Engel noch verhüllt

Von Christina Bendigs 19.11.2014, 02:09

Magdeburg l Wenn am Sonntag die Glocken von Sankt Nicolai läuten, wird das für Besucher und Mitarbeiter des Neustädter Friedhofes ein bewegender Moment sein. Denn sie bekommen einen verlorenen Engel zurück, der ihnen im Juli 2012 gestohlen worden war. In der Friedhofskapelle beginnt um 15 Uhr die Andacht anlässlich des Totensonntages, von dort geht es zu der von Bildhauer Wolfgang Roßdeutscher geschaffenen Marmor-Skulptur, die ab 16 Uhr an der Urnengemeinschaftsanlage auf dem Neustädter Friedhof eingesegnet wird. Die Leiterin der Verwaltung des evangelischen Friedhofes, Marlen Bortfeld, erinnert sich noch gut an die Stimmung, die herrschte, als der etwa eine Tonne schwere Bronze-Engel plötzlich verschwunden war.

"Der Engel war immer da, er gehörte einfach dazu."

Sie sagte: "Das waren Emotionen, die Sie sich gar nicht vorstellen können. Die Leute haben geweint. Der Engel war immer da, er gehörte einfach dazu." Entsprechend viele Besucher erwartet sie zur Einweihung der neuen Skulptur, die dem gestohlenen Engel nachempfunden ist. Derzeit steht der künftige Ort des Innehaltens und des Erinnerns an liebe Menschen noch verhüllt an seinem Bestimmungsplatz. Er wurde vorige Woche mit einem Kran angeliefert. Das Friedhofsteam hat den Bereich inzwischen schon für die offizielle Einweihung hergerichtet. Marlen Bortfeld, die den Friedhof seit Jahrzehnten leitet, und ihr Team sind stolz, "dass wir den Friedhofsbesuchern wieder eine Stätte der Begegnung schaffen konnten".

Ab September 2012 konnten Interessenten für den Ersatz spenden - bis heute laufen immer noch neue Spenden ein, die deutlich machen, welche Bedeutung der gestohlenen und auch der neuen Figur zukommt. "Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns unterstützt haben", sagte Marlen Bortfeld gestern im Volksstimme-Gespräch.