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237 000 Euro in einem Jahr SMS-Parken spült Geld in Stadtkasse

30.01.2015, 02:20

Das Handyparken spült laut Verwaltung zusätzliches Geld in die Stadtkasse. Aus diesem Grund soll der Vertrag mit der Münchener Betreiberfirma um weitere zwei Jahre verlängert werden.

Magdeburg l Zusätzlich zu den herkömmlichen Parkscheinautomaten - derzeit exakt 260 - gibt es in Magdeburg seit knapp anderthalb Jahren das so genannte Handyparken. Seitdem muss man in der Landeshauptstadt nicht mehr ein Ticket am Automaten ziehen, sondern kann unter Angabe des Kennzeichens ein digitales Ticket per Kurznachricht über das Handy buchen. Und das spült laut Prüfern ordentlich Geld ins Stadtsäckel.

Aus einer nun vorgelegten Untersuchung geht hervor, dass die Stadt über das Handyparken zwischen September 2013 und August 2014 mehr als 269000 Euro eingenommen hat. Davon gingen 12 Prozent (rund 32 000 Euro) als Servicepauschale an die Erlanger Betreiberfirma Sunhill Technologies. Insgesamt lagen die Park-Einnahmen Magdeburgs im untersuchten Zeitraum mehr als 400 000 Euro höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. "Das Handyparken hat sicher seinen Anteil daran", sagte Dirk Rocher vom Tiefbauamt der Volksstimme auf Nachfrage. Insgesamt plant die Stadt 2014 mit Parkeinnahmen von rund drei Millionen Euro - und ist damit Spitzenreiter in Sachsen-Anhalt. Nun endet der Vertrag mit Sunhill Ende August dieses Jahres. Im Baudezernat plädiert man dafür, diesen um weitere zwei Jahre zu verlängern. Eine Entscheidung darüber soll nach Beratung im Fachausschuss der Stadtrat im März fällen.

Diskussionen gab es zu der Übernahme der Servicepauschale. Laut Parkgebührenordnung von Sachsen-Anhalt darf die Parkgebühr je angefangener halben Stunde von maximal 50 Cent nicht überschritten werden. Da der Handyparker gegenüber dem "Normalparker" - der keine Servicepauschale zahlen muss - nicht benachteiligt werden soll, hat die Stadt diese Mehrkosten übernommen. Das Baudezernat empfiehlt in der Beschlussvorlage für den Stadtrat daher, das auch weiterhin zu tun.

Diese Übernahme der Service-Gebühren ist keine Selbstverständlichkeit. In anderen Städten werden diese Kosten auf die Nutzer umgewälzt. Darunter Berlin-Pankow (15 Cent), Düsseldorf (12 Cent) und Nürnberg (20 Cent).