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Hochwasserschutz für Rothensee Saalestraße ist Schwachpunkt bei Flutplänen

Der Notfallplan der Stadt steht: Theoretisch ist Rothensee beim nächsten
Extremhochwasser vor einer neuen Überflutung geschützt. Ein
Schwachpunkt ist jedoch noch die Saalestraße.

Von Stefan Harter 27.02.2015, 02:21

Magdeburg l Das Hochwasser im Juni 2013 sorgte in Rothensee für große Schäden, viel Kritik gab es im Nachgang am Krisenmanagement. Damit damals gemachte Fehler, z.B. beim Sandsackverbau, bei einem neuen Extremwasserstand nicht wiederholt werden, hat die Stadt einen Elf-Punkte-Plan zusammengestellt.

Für Rothensee sieht dieser zunächst nur operativen Schutz mit Sandsäcken und Bigbags vor. Bauliche Maßnahmen an der Hafenkante sind aufgrund der Kosten von bis zu 14 Millionen Euro noch in weiter Ferne. Magdeburgs Ordnungsbeigeordneter Holger Platz und Helge Langenhan, Amtsleiter Brand- und Katastrophenschutz, informierten am Mittwochabend in der GWA Rothensee über den aktuellen Stand. Demnach sind die im Vorjahr versprochenen 20000 Bigbags und 500000 Sandsäcke bereits angeschafft. Sie werden für einen effektiven Schutz Rothensees bis zu einem Pegelstand von 7,80 Meter (Strombrücke) benötigt. Auf acht Kilometern würden diese verbaut. "In drei Tagen sind wir damit fertig", versprach Langenhan.

Eine heikle Stelle gibt es jedoch noch in der Saalestraße. Dort würde im Ernstfall das Wasser durch die Anschlusskanäle der elbseitigen Grundstücke hinter den Sandsackwall fließen. Deshalb werden voraussichtlich ab dem Frühjahr sogenannte Schieber in die Kanäle eingebaut, die im Bedarfsfall geschlossen werden und so das Wasser zurückhalten. "Das wird mindestens 500000 Euro kosten", erklärte Helge Langenhan. Die Investition lohne sich aber. "Wenn die Saalestraße nicht dicht ist, nützen auch die Bigbags nichts", sagt er.

Langfristig setzen beide auf das millionenschwere Schutzkonzept für den Hafen, denn das "würde alle Sandsäcke überflüssig machen".

Holger Platz stellte außerdem den Rothenseer Lutz Rauhe als ortskundigen Hochwasserbeauftragten vor. Bei Bedarf unterstützt er auswärtige Rettungskräfte bei ihrem Einsatz mit seiner Ortskenntnis.

Rodungen oder ein Ausbaggern der Elbe im Stadtgebiet hätten laut Platz keinen Effekt für Rothensee.