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Frau angefahren Polizei sucht Haltestellen-Rambo

Mitte Januar ist eine Frau beim Aussteigen von einem Auto angefahren und verletzt worden. Der Fahrer aus dem Bördekreis flüchtete. Der Fall wurde erst jetzt bekannt. Eine Fahndung nach dem Fahrer verlief bislang erfolglos.

18.03.2015, 02:29

Magdeburg l Eine unglaubliche Szene hat sich am 19. Januar an der Straßenbahnhaltestelle "Am Fuchsberg" an der Leipziger Straße abgespielt. Der Vorfall wurde aber erst jetzt bekannt. Eine Frau stieg an diesem Tag (ca. 14.30 Uhr) aus der Bahn und wurde von einem Auto erfasst. Die Frau wurde an Beinen und Armen verletzt. Der Autofahrer hielt aber nicht etwa an, sondern fuhr einfach weiter. Die Frau blieb verletzt auf der Straße liegen.

Fahrgäste beobachteten den Unfall, halfen der Verletzten. Sie musste im Krankenhaus behandelt werden. Allerdings ging alles so schnell, dass niemand den Fahrer genau erkannte oder sich das komplette Nummernschild merkte. Das Auto soll nach dem Unfall mit hoher Geschwindigkeit stadtauswärts gefahren sein.

"Wir suchen nach einem roten Kleinwagen aus dem Bördekreis", sagte Polizeisprecher Mike von Hoff. Das Kennzeichen soll mit den Ziffern BK-AA beginnen. Bei dem roten Kleinwagen soll es sich um einen Hyundai oder Kia handeln. Unfallzeugen gaben außerdem an, dass das Auto noch relativ neu gewesen sein soll. "Bislang konnten wir den Halter aber noch nicht ermitteln", so von Hoff weiter. Das sei auch der Grund, warum man nun öffentlich nach dem Fahrer oder der Fahrerin fahnde.

Die Haltestelle befindet sich auf der Fahrbahn und gilt wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf der Leipziger Straße als gefährlich. Laut MVB-Sprecher Tim Stein gibt es aber keine Schwerpunkt-Haltestellen . "Im vergangenen Jahr verunfallten insgesamt sechs Fahrgäste aus den unterschiedlichsten Gründen", so Stein. Das reiche wie im Fall der angefahrenen Frau vom unachtsamen Autofahrer bis zum selbstverschuldeten Stolpern. Für besonders gefährliche Haltestellen wie die Haltestelle "Am Fuchsberg" an der Leipziger Straße gibt es aber extra Warnungen. "Wir weisen über unsere Ansagen unsere Fahrgäste darauf hin, wenn die nachfolgende Haltestelle keinen eigenen Bahnsteig besitzt", erklärt Stein. So ertöne auch immer der Hinweis "Ausstieg auf der Fahrbahn", um die Aufmerksamkeit der Fahrgäste beim Verlassen der Bahn zu erhöhen.

Sollte der Fahrer aus dem Bördekreis gefunden werden, droht ihm eine empfindliche Strafe. Geregelt ist das im Paragrafen 142 des Strafgesetzbuches ("Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort") und wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet - je nach Schwere der Tat.

Zeugen, die Hinweise zu den Straftaten liefern können, werden gebeten, sich unter der 0391/546 51 96 zu melden.