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Orchester proben Pfingsten Musik verbindet Magdeburg mit Le Havre

Musikschüler aus Magdeburg und Le Havre (Frankreich) werden vor Pfingsten in Wernigerode gemeinsam üben. Das Probenlager ist Teil der Partnerschaft der Konservatorien beider Städte. Diese soll ausgebaut werden.

Von Christina Bendigs 19.03.2015, 02:25

Altstadt l Die Konservatorien aus Le Havre und Magdeburg wollen ihre Partnerschaft ausbauen. Bestand sie früher lediglich zwischen Chören, sind inzwischen auch Kontakte zwischen den Jugendorchestern beider Konservatorien geknüpft worden. Die Jugendlichen werden sich in der Woche vor Pfingsten in Wernigerode zum zweiten Mal treffen. Sie proben dort für einen gemeinsamen Auftritt in Wernigerode. Da in Magdeburg keine entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung stünden, werden in der Landeshauptstadt allerdings die Gäste am Pfingstsonntag, 24.Mai, im Gesellschaftshaus an der Schönebecker Straße allein ein Konzert bestreiten, zu dem Besucher herzlich willkommen sind.

Bis Sonntag verweilte Fabrice Poret vom Konservatorium "Artur Honegger" aus Le Havre in Magdeburg. Er startete damit einen Gegenbesuch. Im vorigen Jahr war bereits eine Delegation aus Magdeburg nach Le Havre gereist. Dort unterrichtet Poret nicht nur Gesang und leitet einen Chor, er ist auch für den Austausch mit Deutschland zuständig. In Magdeburg wollte er sich wie vorher die Magdeburger in Le Havre über die Strukturen des Konservatoriums "Georg Philipp Telemann" informieren. Besonders interessiert war er an der musikalischen Früherziehung. Die nämlich gebe es am Konservatorium in Le Havre nicht. "Wir haben vor, einen neuen Bereich für die musikalische Früherziehung zu gründen", berichtete Fabrice Poret. Und auch zwischen einzelnen Fachrichtungen sind Partnerschaften mit gegenseitigen Besuchen denkbar - anvisiert sei ein Austausch mit dem Fachbereich Klavier.

Für die Schüler der beiden Jugendorchester jedenfalls sieht er einen großen Vorteil: "Für die Musikschüler ist es wichtig, auch einmal von einem anderen Leiter dirigiert zu werden", sagt Poret. Außerdem sei es interessant, andere Spielweisen kennenzulernen. Jedes Orchester folge dabei einer eigenen Tradition. Darüber hinaus sieht der Franzose in dem Austausch einen Beitrag für Europa: "So soll Europa funktionieren; dass wir uns gegenseitig kennenlernen und uns austauschen." Und auch wenn man meint, dass die Sprachbarrieren an mancher Stelle noch den Weg versperren, ist eines für Fabrice Poret doch gewiss: "Musik ist eine universelle Sprache."

Anlässe für ein Wiedersehen gibt es jedenfalls genug, ist sich Poret sicher. Im nächsten Jahr besteht die Partnerschaft mit Le Havre fünf Jahre. 2017 wird Le Havre 500 Jahre alt. Fabrice Poret würde sich freuen, wenn sich der Austausch der beiden Konservatorien auf andere Bereiche des kulturellen Lebens beider Städte ausweitet.