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Von Jauch bis Polizei Viel Ehre für Magdeburger Jungs

Die vier Jugendlichen, die eine Magdeburgerin aus den Fängen eines
mutmaßlichen Sextäters befreit haben, sind vom Polizeipräsidenten für
ihre Zivilcourage ausgezeichnet worden. Auch Günther Jauch hat schon
angefragt.

20.03.2015, 02:20

Magdeburg l Das Medieninteresse ist groß, seitdem die Volksstimme das erste Mal über die Heldentat von Sebastian, Maximilian, Domenic und Lucas berichtete. Gestern wurden die vier Jugendlichen für ihre Zivilcourage vom Polizeipräsidenten Andreas Schomaker ausgezeichnet. "Es ist nicht selbstverständlich, was ihr gemacht habt", sagte Schomaker den Jungs. Der Polizeipräsident sagte weiter, dass er sich nicht an einen ähnlichen Fall von Zivilcourage in den letzten Jahren erinnern könne. Als Dank überreichte er unter anderem Gutscheine für ein FCM-Spiel.

Sebastian, Maximilian, Domenic und Lucas waren vor knapp zwei Wochen einer 49-jährigen Frau zu Hilfe geeilt, als ein 30-jähriger Magdeburger versucht haben soll, die Frau zu vergewaltigen. Gegen den Mann wird nun wegen versuchter Vergewaltigung, sexueller Nötigung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die polizeilichen Ermittlungen zu dem Fall sind noch nicht abgeschlossen. Laut Staatsanwaltschaft steht noch nicht fest, wann Anklage erhoben wird. Der Täter befindet sich noch auf freiem Fuß. Eine Untersuchungshaft wurde nicht beantragt. Inzwischen haben alle vier Jugendlichen ihre Aussage bei den Ermittlern gemacht. Es wird damit gerechnet, dass die Ermittlungen in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.

Nach den ersten Medien-Berichten seien auch die Facebook-Accounts der Jungs förmlich explodiert. "Ich hatte mehr als 160 Freundschaftsanfragen von Leuten aus ganz Deutschland", berichtete etwa Maximilian. Neben zahlreichen Fernsehsendern habe sich bei den Jungs auch das Team von Günther Jauch gemeldet, das die vier Magdeburger Helden wahrscheinlich für eine Jahresrückblick-Show haben will.

"Wir freuen uns über das Interesse", sagte Sebastian: "Zivilcourage ist wichtig. Unabhängig von Alter und Geschlecht." Erstmalig zeigte sich auch Lucas öffentlich. Der 15-Jährige ist der jüngste der Gruppe. Er geht noch zur Schule. "Ich würde wieder so handeln", sagt er. Er und seine Freunde seien ein Beweis dafür, dass es nicht nur immer heißt "die doofen Jugendlichen".