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Edithafest Editha liebt Otto im Dom

Zum siebten Mal findet in diesem Jahr das Edithafest in Magdeburg statt.
Unter dem Titel "Otto liebt Editha" erinnern die Initiatoren an die
Zeit der Ottonen im Mittelalter.

Von Martin Rieß 25.03.2015, 02:21

Magdeburg l Magdeburg feiert sein siebtes Edithafest am Sonnabend, 16. Mai. Am Dienstag präsentierten die Protagonisten des Ottonentheaters im Dom schon einmal Teile des Programms. Neben dem Stück des Ottonentheaters, Musik und dem Gebet gibt es in diesem Jahr auch eine Modenschau. Holger Salmen bereitet diesen Programmteil vor und sagt: "Es geht natürlich um die Mode im Mittelalter zur Zeit der Ottonen.

Dabei thematisieren wir die Kleidung aller sozialen Schichten. Es geht aber auch darum, unterhaltsam einen Vergleich mit der heutigen Mode zu zeigen."

Initiatorin des Edithafests ist Uta Luise Zimmermann-Krause. Sie ist Autorin und Regisseurin des Vereins Ottonentheater und sagt: "Mit darstellender Kunst und Musik möchten wir die Geschichte lebendig und erlebbar machen." Insbesondere im Zuge der großen Mittelalterausstellungen war das Interesse an dieser auch für die Magdeburger Stadtgeschichte bedeutsamen Epoche spürbar angewachsen.

Im Gegensatz zu mehreren Vorgängerveranstaltungen konzentriert sich das Edithafest in diesem Jahr aber auf einen Ort: den Magdeburger Dom. Uta Luise Zimmermann-Krause erläutert: "Mit den Ortswechseln haben wir ein wenig das Reisekönigtum des Mittelalters nachvollzogen und damit auch eine Reihe sehr interessanter und authentischer Orte abseits des Doms ins Programm einbezogen." Organisatorisch sei dieser Wechsel zwischen den Lokalitäten aber ein Kraftakt gewesen. Kraft, die die Akteure lieber ins Programm stecken.

Zu den Programmpunkten gehört auch byzantinische Küche. Dies ist als Verweis auf die guten Verbindungen des Hauses Wessex, aus dem Editha stammte, zu verstehen. Dies sei bei den Besuchern als Gegensatz zum oft erwarteten Schweinebraten bei den Besuchern immer gut angekommen, betont die Initiatorin.

Zu den Unterstützern des Fests gehören die Domgemeinde und Domprediger Giselher Quast, der auch an einigen Programmpunkten beteiligt ist. Er sagt: "Ich freue mich, dass wir das Edithafest in diesem Jahr im Dom zu Magdeburg konzentrieren." Spätestens seit der Entdeckung des Königinnen-Sarges und der erneuten Beerdung der Gebeine Edithas spielt die Königin aus dem 10. Jahrhundert wieder eine wichtige Rolle: Es gab beispielsweise Kranzniederlegungen mit Vertretern des englischen Königshauses und den Austausch mit englischen Kirchengemeinden. Giselher Quast sagt: "Das Edithafest ist eine gute Gelegenheit, um das Gedenken an die Königin in die Öffentlichkeit zu tragen."

Unterstützt wird die Veranstaltung auch von der Stadt: Nach einem Beschluss des Stadtrats fließen 6500 Euro aus dem Stadtsäckel in die Veranstaltung. Jörg Böttcher vom auch für Tourismus zuständigen Wirtschaftsdezernat erläutert: "Das Edithafest hat von Anfang an unsere Dachmarkenkampagne unterstützt und ist inzwischen zu einer festen Größe in der Werbung um Kulturtouristen geworden." Heike Ponitka, Leiterin des Magdeburger Gleichstellungsamts, bekräftigt: "Es ist ein wichtiges Zeichen, dass es neben dem Kaiser-Otto-Fest auch ein eigenständiges Fest für Königin Editha gibt."

Editha sei nicht allein von Bedeutung als mildtätige Persönlichkeit mit Ausstrahlungskraft, sondern auch als politische Akteurin und Ratgeberin. Heike Ponitka: "Ich würde in diesem Zusammenhang sagen: Es muss nicht heißen ,Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau`, sondern es muss heißen ,Neben jedem starken Mann steht eine starke Frau`." Uta Luise Zimmermann-Krause verweist auch auf alte Urkunden, in denen der zu Lebzeiten Edithas noch nicht zum Kaiser gekrönte König Otto I. formuliert "Auf die Fürbitte meiner lieben Editha hin".