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Neue MVB-Nord-Süd-Trasse Der Weg zur neuen Straßenbahn

Das Planfeststellungsverfahren für den 4. Bauabschnitt der neuen
Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn ist eröffnet. Ab heute haben alle
Betroffenen die Gelegenheit, Einsicht in die MVB-Pläne zu nehmen und
ihre Einwände einzureichen.

25.03.2015, 07:13

Magdeburg l Vom Damaschkeplatz bis zum Hermann-Bruse-Platz soll die Straßenbahn auf ihrer neuen Strecke in einigen Jahren fahren. Sieben neue Haltestellen werden u. a. gebaut und der Magdeburger Ring um 10 Meter verschoben. So sehen es jedenfalls die Pläne der MVB vor. Wer sich diese genau ansehen will, kann sie ab heute im Baudezernat studieren.

Andrea Scheerenberg, Leiterin der Planfeststellungsbehörde, erklärt in der Volksstimme, wie das Planverfahren nun abläuft. Dabei ist es wichtig, "dass eben noch nicht alles feststeht", wie sie versichert. Weil das ein häufiger Kritikpunkt der Trassengegner sei, ist es wichtig, das Procedere zu erklären.

Eröffnung und Auslegung: Am 5. März haben die Verkehrsbetriebe ihren Antrag für das Planfeststellungsverfahren eingereicht. Sechs dicke Aktenordner füllen die Unterlagen für die 3,5 Kilometer lange Strecke. Mit der Auslegung wird die für das streng formale Verfahren notwendige Öffentlichkeitsbeteiligung erreicht. Jeder hat nun bis zum 24. April die Chance, sich die detaillierten Pläne im Baudezernat, An der Steinkuhle 6, am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8 bis 15Uhr, am Dienstag von 8 bis 17 Uhr und am Freitag von 8 bis 13 Uhr anzuschauen. Zusätzlich werden sie erstmals auch komplett im Internet veröffentlicht.

Einwände: Bis zum 8. Mai kann anschließend jeder Betroffene seine Einwände gegen das Bauvorhaben schriftlich bei der Behörde anzeigen. Wirtschaftliche Gründe wie eine vermeintliche Verschwendung von Steuergeldern gelten dabei z. B. nicht, erklärt Andrea Scheerenberg. "Das ist eine Drittbetroffenheit", sagt sie. Nur wer unmittelbar durch den Bau bzw. die Straßenbahn beeinträchtigt wird, kann sein eigenes Recht geltend machen. Die Gründe hierfür müssen dargelegt werden. "Ein einfaches \'Ich bin dagegen` reicht nicht", sagt die Juristin.

Auswertung: Nun haben die beteiligten Behörden die Gelegenheit, Stellungnahmen zu den erhobeben Einwänden einzureichen. Bei einem Erörterungstermin, der wahrscheinlich nach den Sommerferien angesetzt wird, versucht Andrea Scheerenberg mit den Einwendern Lösungen zu finden.

Entscheidung: Nach dem Erörterungstermin wird die Planfeststellungsbehörde die verschiedenen Interessen gegeneinander abwägen. "Wird festgestellt, dass das Interesse eines Anliegers nicht genügend beachtet wurde, erteilen wir Auflagen an die MVB", so Scheerenberg. Obwohl ihre Behörde ein Teil der Stadtverwaltung ist, werde die Entscheidung komplett unabhängig gefällt, versichert die Leiterin. Je nach Umfang der Einwände und Stellungnahmen wird eine Entscheidung frühestens Anfang 2016 erwartet. Erst dann haben die MVB Baurecht für die neue Strecke.