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Vergabe des Negativpreises verschoben Lösung im Streit um Ärztehaus in Sichtweite

16.04.2015, 03:23

Magdeburg l Im Streit um den Bau einer Rampe für das Ärztehaus am Tränsberg zeichnet sich eine Lösung ab. Am Dienstag kamen der Hausverwalter und Vertreter des Behindertenverbandes, der GWA Altstadt und des Seniorenbeirates zu einem Krisengespräch zusammen. Alle Parteien vereinbarten, zeitnah mit den insgesamt sieben Hauseigentümern der Immobilie über einen barrierefreien Zugang zu verhandeln. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", kommentierte Jürgen Hildebrand, Chef des Allgemeinen Behindertenverbandes Sachsen-Anhalt.

Seit Monaten ist das Haus, in dem mehrere Ärzte praktizieren, im Gespräch. Auch die Volksstimme berichtete mehrfach. Stein des Anstoßes sind zwei Stufen, die für Rollstuhlfahrer und ältere Menschen ein Hindernis darstellen. Über Jahre kämpften Bürger für einen barrierefreien Zugang zum Ärztehaus.

Der Vorschlag, Rampen für 6000 Euro anzubauen, war 2013 von den Eigentümern abgelehnt worden. Eine Pflicht, das Gebäude barrierefrei zu gestalten, besteht allerdings nicht. Als Reaktion auf die ausbleibende Lösung hatte das Ärztehaus den Negativpreis des Allgemeinen Behindertenverbandes Sachsen-Anhalt erhalten.

Der Preis sollte gestern übergeben werden. "Wir verzichten vorerst auf die Vergabe des Negativpreises und schauen, was die Gespräche jetzt bringen", sagte Hildebrandt. "Wir werden uns um eine Lösung bemühen", versicherte Sebastian Bruckert, Chef der BLP Treuhandgesellschaft, die das Haus verwaltet.

Hildebrand und seine Mitstreiter hatten in der Vergangenheit nicht nur die fehlende Barrierefreiheit kritisiert, sondern auch das Verhalten der Eigentümergemeinschaft. Denn immer wieder sei versucht worden, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen. Auf Anfragen sei aber häufig nicht reagiert worden. "Das Thema ist den Ärzten nicht egal", sagte Bruckert. Er wies darauf hin, dass kürzlich erst viel Geld in die Instandsetzung des Daches und des Kellers gesteckt worden sei. Allein die Arbeiten am Dach hätten mehrere Zehntausend Euro gekostet.

"6000 Euro durch sieben Eigentümer ist eigentlich kein großer Betrag", sagte Peter Gröschner von der GWA Altstadt. "Wir haben das alles schon diskutiert. Die Unterlagen liegen vor. Die Ämter waren vor Ort. Wir begreifen einfach nicht, warum das so lange dauert", so Gröschner.