1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Für den 1. FC Magdeburg ist kein Weg zu weit

Fußball-Fan Für den 1. FC Magdeburg ist kein Weg zu weit

05.05.2015, 01:17

Almelo/Magdeburg (mp) l "So einen Verein wie den 1. FC Magdeburg mit seiner Geschichte haben wir bei uns nicht", sagt Arjan Voorhuis. Wenn der 26-Jährige zu den Heimspielen seines Lieblingsclubs in der MDCC-Arena anreist, nimmt er die siebenstündige Fahrtzeit und 760 Kilometer gern in Kauf. Arjan Voorhuis wohnt in Almelo (Niederlande) und ist FCM-Fan.

Vor zehn Jahren entdeckte der Anstreicher den Club eher zufällig, heute ist er Fan durch und durch. "Ich kann nicht genau sagen, warum. Es ist so ein Gefühl, das sich entwickelt hat. Der FCM ist einfach der beste Club der Welt. Das Stadion ist toll und die Fans fantastisch." Die Spielweise beschreibt er als "vecht voetbal": Kämpfen für die Punkte bis zum Schlusspfiff.

Den 1. FC Magdeburg zieht er dem Verein seiner Heimatstadt, Heracles Almelo, vor. "Meine Eltern wohnen direkt am Stadion. Ich hatte über 14 Jahre eine Dauerkarte, aber durch meine Arbeit konnte ich nicht mehr zu vielen Spielen gehen. Heracles ist ein schöner Verein, aber mein Herz schlägt blau-weiß."

Seit seiner Jugend baut Arjan mit Legosteinen Fußballstadien nach und stieß 2005 im Internet auf die Magdeburger Arena, die in dieser Zeit fertiggestellt wurde. "Von da an verfolgte ich den FCM. Die damaligen Spiele der Regionalliga wurden beim WDR gezeigt. Den Sender können wir in den Niederlanden gut empfangen", so der Fan aus Almelo.

2007 ist er erstmals bei einem Spiel des FCM live in einem Stadion dabei - auswärts bei Rot-Weiß Oberhausen. "Damals hatte ich noch keine Fahrerlaubnis, deshalb fuhr mich mein Vater. 2009 im DFB-Pokal gegen Energie Cottbus habe ich meine Heimpremiere gefeiert", so Arjan Voorhuis. Fünf Spiele schafft er pro Saison zu besuchen, "meistens die wichtigen. Leider ist der Weg zu weit, alle Spiele im Stadion mitzuerleben."

Gern würde er auch etwas mehr über die Stadt erfahren. Oft bleibt nur Zeit, in der Innenstadt etwas zu essen, bevor er sich in Trikot und mit Schal ins Stadion in den Block 2 begibt. Nach dem Abpfiff geht es gleich wieder auf die Autobahn gen Holland. Mittlerweile habe er im Stadion Kontakt zu einigen Fans aufgebaut, meistens fällt die Aussprache von Arjan, der zwei Jahre Deutschunterricht in der Schule hatte, auf und bricht das Eis.

Seine Familie und Freunde haben sich an die ungewöhnliche Leidenschaft gewöhnt, sagt er schmunzelnd. "Anfangs konnten sie mich nicht verstehen, erklärten mich für verrückt. Aber mittlerweile erkundigen sie sich nach dem Verein und wie er am Wochenende gespielt hat. Hin und wieder begleiten mich auch ein paar Freunde nach Magdeburg. Sie sind beeindruckt, welche Stimmung in der Regionalliga aufkommt", freut sich Voorhuis, der sein Auto mit blau-weißen Fanartikeln versehen hat. Schließlich gibt es einige Verbindungen zwischen dem 1. FC Magdeburg und seinem Heimatland, verweist er auf die Historie des Clubs: In Rotterdam ist 1974 der Europapokaltriumph gefeiert worden.

Auf dem Weg ins Finale besiegte das Team von Trainer Karl-Heinz Krügel den holländischen Club NAC Breda. Mit Ruud Kaizer hatte der FCM in der Spielzeit 2010-11 einen holländischen Trainer, mit Marvin Wijks und Eddy Vorm "die beiden einzigen holländischen Spieler", sprudelt es aus Arjan Voorhuis. Ebenso seine Begeisterung für Trainer Jens Härtel. "Er ist der Mann der Saison und hat seine Spieler hervorragend eingestellt. Die Spielweise ist sehr offensiv. Ich hoffe, dass wir es in die 3. Liga schaffen. Der FCM gehört dorthin", so Voorhuis. Sein Wunsch ist nicht ganz uneigennützig: "Dann würde ich viel mehr Spiele miterleben können in meiner `Nachbarschaft`, zum Beispiel in Osnabrück, Duisburg und Münster." Einige der Drittligaclubs seien von Almelo aus gut erreichbar.