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Infrastruktur Aldi an der Agrarstraße schließt

Die Aldi-Filiale an der Agrarstraße wird geschlossen. Das bestätigte Hendrik Schäfer als Leiter für Immobilien und Expansion. Damit verliert der Stadtteil Alt-Olvenstedt seinen letzten Supermarkt.

Von Christina Bendigs 13.05.2015, 03:27

Magdeburg l Schon während der jüngsten GWA-Sitzung machte das Gerücht die Runde, dass der Aldi-Markt an der Agrarstraße in Alt-Olvenstedt schließen wird. Die Teilnehmer der Sitzung bedauerten das. Denn schließlich ist der Markt die einzige noch vorhandene Einkaufsmöglichkeit in dem dörflich geprägten Stadtteil, der 1979 in die Stadt eingemeindet worden war. Und auch wenn es noch keinen genauen Termin gibt, ist es jetzt offiziell, dass die Tage des Marktes gezählt sind. "Im Falle der Filiale an der Agrarstraße war ausschlaggebend, dass aufgrund der Größe und des Zuschnittes, sowohl der Filiale selbst als auch des Grundstückes, die Umsetzung unseres neuen Filialkonzeptes nicht möglich ist", antwortete Hendrik Schäfer auf Volksstimme-Nachfrage.

Wo die Gegebenheiten es zulassen, erweitern wir bestehende Filialen."

Das neue Filialkonzept sehe die Modernisierung von 2500 Filialen deutschlandweit vor. Auf diese Weise soll der Einkauf für Kunden einfacher und bequemer gestaltet werden. Unter anderem sei eine noch übersichtlichere Warenpräsentation vorgesehen, außerdem neue Licht- und Raumkonzepte. Doch das setze unter anderem auch eine ausreichend große Verkaufsfläche voraus.

"Dort, wo die Gegebenheiten es zulassen, erweitern wir bestehende Filialen und modernisieren bzw. renovieren auch die Außenbereiche", hieß es weiter. Doch in Alt-Olvenstedt seien die Gegebenheiten nicht vorhanden. Schäfer verweist aber auf die umliegenden Aldi-Märkte am Olvenstedter Scheid und voraussichtlich ab August neu im Flora-Park am Olvenstedter Graseweg.

Dass der Einkauf für Alt-Olvenstedter dadurch einfacher wird, glauben die Bewohner des Stadtteiles allerdings nicht. Gerade für die ältere Generation, die nicht mehr mobil ist, wird es künftig umständlicher werden, Waren des täglichen Bedarfes einzukaufen. Es sei ärgerlich, dass diese älteren Menschen sich dann nicht mehr allein versorgen könnten bzw. dafür auf die Hilfe anderer angewiesen sein werden, ärgerte sich auch GWA-Sprecherin Kristine Bollmann, die ihr Amt im Januar 2016 abgeben will.

"Olvenstedt ist am Sterben, und damit kann ich nicht einverstanden sein", sagte Bollmann. Die Post wurde schon geschlossen, auch die Sparkassenfiliale ist bald Geschichte. Und das, obwohl das einstige Dorf auf fast 4000Einwohner (3974 Einwohner/Stand Dez. 2014) angewachsen ist und damit durchaus Potenziale biete, wie Kristine Bollmann meint. Im benachbarten Ebendorf (Landkreis Börde) zum Beispiel gebe es ein Einkaufszentrum. Sie würde sich so etwas auch für Alt-Olvenstedt wünschen. Doch sie hat nicht das Gefühl, dass sich noch jemand für die Belange der Alt-Olvenstedter interessiert. Denn Stadträte zum Beispiel ließen sich bei GWA-Sitzungen nicht blicken.

"Man könnte es ja wenigstens mal versuchen."

Kristine Bollmann könnte sich zum Beispiel auch einen kleinen Wochenmarkt in Alt-Olvenstedt vorstellen. "Man könnte es ja wenigstens mal versuchen", sagt sie.