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Europafest Stadtwette wird mit viel Augenzudrücken gewonnen

Von Stefan Harter 26.05.2015, 03:34

Magdeburg l Mit ganz viel Augenzudrücken hat Magdeburgs Kulturbeigeordneter Matthias Puhle die diesjährige Stadtwette beim Europafest gewonnen. (Mehr oder weniger) 28 Magdeburger fanden sich am Sonntagnachmittag auf der Hauptbühne am Rathaus ein, die die Hauptstädte der 28 EU-Staaten besucht haben. Nur mit den geforderten Fotobeweisen für die Stippvisiten haperte es.

Die IG Innenstadt als Veranstalter des Europafests hatte zum zweiten Mal die Stadt mit einer Wette herausgefordert. Nachdem Oberbürgermeister Lutz Trümper im Vorjahr bereits gewonnen hatte, konnte nun auch sein Kulturdezernent mit den Magdeburgern zufrieden sein.

Bereits im Vorfeld hatten viele ihre Urlaubsfotos als Beleg für Besuche in London, Paris oder Rom eingeschickt. Einige von denen waren auch am Sonntag dabei. So wie Brigitte Otte und ihr Mann Norbert. Während er auf dem Petersplatz in Rom posiert, ist sie in der maltesischen Hauptstadt La Valetta zu sehen. "Diese Stadt lieben wir, dafür bin ich heute hier", sagt sie.

Der Joker für viele Hauptstädte war Horst Neumann. Der 91-Jährige hatte zwar keine Fotos, dafür aber ein Video mitgebracht mit Ausschnittten seiner vielen Reisen. Mindestens 20 der Hauptstädte hat er besucht, sagt er, als Übungsleiter in der Leichtathletik. Selbst eine Audienz beim Papst habe er gehabt. Derzeit sei das Reisen aber schwierig. "Mit mir verreist ja keiner mehr", beschwerte er sich bei Wett-Moderator Jens-Uwe Jahns. Der bediente sich auch beim Publikum vor der Bühne, falls sich für eine Stadt bislang keiner gemeldet hatte. Für Madrid zum Beispiel fanden sich so zwei Spanier, die ihre eigene Hauptstadt natürlich schon mal besucht haben. Réne Müller mit Sohn Bennet zeigte ein Foto aus London.

Eine Frau Knigge aus dem Publikum brachte Matthias Puhle schließlich den Sieg ein. Sie war tatsächlich einmal in der Hauptstadt Zyperns, Nikosia, gewesen. "Das war eigentlich unser Ass gewesen, wo bestimmt niemand war", gab IG Innenstadt-Sprecher Arno Frommhagen zu. Und auch wenn nicht alle Bilder vorzeigen konnten, gaben sich er und seine Mitstreiter geschlagen. Im September wollen sie ihren Wetteinsatz einlösen und zu zwei Stadtrundfahrten mit dem aktuellen OB sowie seinem Vorgänger Willi Polte einladen.

Matthias Puhle zeigte sich als "fairer Gewinner", wie er sagte. Seinen Einsatz will er trotzdem einlösen. Er wird das Kulturhistorische Museum an einem Abend unter dem Motto "Nachts im Museum" öffnen. "Das ist natürlich ein schweres Opfer für mich", erklärte der ehemalige Museumschef lachend.