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Discounter-Schließung Magdeburg kann Supermärkte nicht zum Bleiben zwingen

Von Stefan Harter 28.05.2015, 03:26

Magdeburg l Ende April schloss der Aldi-Markt in der Salvador-Allende-Straße und hinterließ gerade für die älteren Anwohner in der unmittelbaren Nachbarschaft eine große Lücke in der Nahversorgung. Weitere Einkaufsmärkte hatten sich bereits in den Jahren zuvor an anderen Stellen aus dem Stadtteil zurückgezogen. Deshalb machten sich Siegfried Kratz und Elvira Ferchland als Vertreter der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Neustädter See in der Mai-Sitzung des Stadtrats für die Anwohner stark und forderten die Stadtverwaltung zum Handeln auf.

Die Ansiedlung eines neuen Marktes im Bereich Allende-Straße sollte ihrer Meinung nach ermöglicht oder wenigstens die weitere Ausdünnung der Marktlandschaft verhindert werden. Das Märktekonzept der Stadt Magdeburg müsste doch dafür nützlich sein, argumentierten die beiden vor den Ratsherren.

Doch bereits in der Sitzung und auch in seiner schriftlichen Antwort machte ihnen Oberbürgermeister Lutz Trümper wenig Hoffnung. "Ich kann nicht in Aussicht stellen, dass eine Wiederbelebung der Standorte angesichts der offensichtlich fehlenden Nachfrage durch die Kunden erfolgen wird", schreibt das Stadtoberhaupt an Kratz. Denn die Entscheidung für Rückzug oder Neuansiedlung treffen allein die Unternehmen. Und wenn diese an dem Standort keine ausreichenden Gewinnmöglichkeiten sehen, werden sie dort keinen Markt eröffnen. Täglich gingen bei der Stadt Anträge von Unternehmen ein, die einen kleineren Standort mit geringem Kundenzuspruch zugunsten eines größeren Standorts schließen wollen, erklärte Trümper im Stadtrat. "Eine Einflussnahme auf Geschäftsentscheidungen von Privatunternehmen ist nicht möglich", stellt er schließlich fest.