1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Salbker wollen mehr als eine Spundwand

Hochwasserschutz Salbker wollen mehr als eine Spundwand

Als vor genau zwei Jahren die Elbe Hochwasser führte, gerieten auch viele Salbker in Not. Ein Problem: der Rückstau auf der Sülze. Bis heute warten die Menschen auf Pläne, wie der künftige Hochwasserschutz aussehen soll.

Von Martin Rieß 04.06.2015, 03:24

Magdeburg l So rechten Jubel erntete Matthias Rocke vom Stadtplanungsamt während der Sitzung der Arbeitsgruppe Gemeinwesenarbeit für Fermersleben, Salbke und Westerhüsen mit seinen Aussagen zum Hochwasserschutz nicht. Hintergrund: Im Jahr 2013 waren nicht allein die ohnehin niedrig liegenden Bereiche der südöstlichen Stadtteile überschwemmt worden. Für massive Probleme hatte auch der Rückstau im ansonsten friedlichen Flüsschen Sülze gesorgt.

Seitdem das Wasser abgelaufen und die Schäden beseitigt sind, hoffen die Betroffenen auf einen neuen Hochwasserschutz. Im März sollte es dazu Vorschläge geben. Doch konkrete Planungen liegen noch nicht vor. Wie der Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes berichtet, sei man immerhin einen Schritt weiter: Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz habe Varianten vorgelegt, wie künftig das Wasser aus den Stadtteilen herausgehalten werden soll. Zu diesen wird sich die Verwaltung eine Meinung bilden, bevor eine Entscheidung gefällt werden kann.

Favorisiert werden derzeit Vorschläge, die eine Spundwand entlang der Sülze bis zur Eisenbahn vorsehen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auf rechte Gegenliebe treffen die aber nicht. Ein Kritikpunkt: Das Hochwasser hatte die Sülze weiter als bis zur Eisenbahnlinie zurückgestaut. Daran ändert auch die neueste Studie der TU Dresden zur Berechnung des Hochwassers nichts. In der geht es nicht um den vielzitierten 7,80-Meter-Wert für die Strombrücke als Maß für Deiche und Co., sondern es soll um Wasserstände und die Durchflussmengen für die einzelnen Stellen gehen.

Nichtsdestotrotz wird eine alleinige Spundwand-Lösung von den Betroffenen kritisch gesehen: Die Sülze wehrt sich insbesondere im Falle eines Hochwassers gegen das ihr von Menschenhand gegebene Flussbett. Sprich: In Salbke sähe man hier gern auch ein Schöpfwerk, das das durch den Boden sickernde Wasser in die Elbe befördert.

Zumindest was die Brücke an der Faulmannstraße angeht, bringen die jetzigen Hochwasserschutz-Überlegungen einen Fortschritt. Nach jetzigen Berechnungen nämlich muss diese nicht für den Hochwasserschutz verändert werden und könnte damit unabhängig von dessen weiterem Fortschritt neu gebaut werden. Denn dass diese Brücke einer dringenden Sanierung bedarf, ist seit langem klar.

Zumindest der Informationsfluss sollte sich in Sachen Hochwasserschutz in Salbke in den kommenden Monaten verstärken. Matthias Rocke sagt: "Ich kann Ihnen auf jeden Fall versichern, dass wir - ähnlich wie in Buckau - umfangreiche Informationsveranstaltungen mit detaillierten Unterlagen anbieten werden."