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Sicherheit Keine Hilfe von den Verkehrshelfern zu erwarten

Von Rainer Schweingel 30.08.2015, 20:32

Magdeburg l Wenn heute die 2000 Abc-Schützen erstmals zur Schule aufbrechen, dann müssen sie nicht nur vorsichtig sein, sondern auch auf die Unterstützung von Verkehrshelfern verzichten. Zum Schuljahresbeginn konnte das Projekt der Verkehrshelfer nicht erneut zum Leben erweckt werden. Bis April dieses Jahres hatten in Magdeburg bis zu 30 Männer und Frauen als Verkehrshelfer die gefährlichsten Kreuzungen und Straßenübergänge vor Schulen abgesichert.

Mit gelben Warnwesten bekleidet und Signalkellen in der Hand stoppten sie Autofahrer, warnten Kinder und geleiteten insbesondere Abc-Schützen sicher über die Straße. Doch das Förderprogramm war im April ausgelaufen - und damit gab es keine Verkehrshelfer mehr. Damals hatte die städtische Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Beschäftigung, kurz AQB, darauf gehofft, mit einem neuen Förderprogramm eine neue Maßnahme auflegen zu können - und sie noch rechtzeitig zum Schuljahresbeginn zu starten. Das ist nicht gelungen. AQB-Geschäftsführerin Alexandra Rießler erklärt: "Wir haben einen Förderantrag gestellt. Aber darüber ist noch nicht entschieden worden. Die Sache liegt bei der Stadtverwaltung Magdeburg bzw. dem Jobcenter." Von dort schrieb Stadtsprecher Michael Reif: "Das Projekt \'Verkehrshelfer` der AQB befindet sich auf der Vorschlagsliste zur Förderung durch das Bundesprogramm \'Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt`. Mit einer Entscheidung des Jobcenters ist in der ersten Oktoberhälfte zu rechnen." Die Erfolgschancen könnten jedoch nicht prognostiziert werden. Sie seien abhängig von der Anzahl und Wertigkeit der eingereichten Projekte. Weil dieses Programm relativ neu sei, gebe es keine Möglichkeit eines früheren Beginns, hieß es weiter. Unterm Strich heißt das: Die Abc-Schützen und alle anderen jungen Schulkinder müssen noch vorsichtiger sein.

Die fehlenden Schülerlotsen waren in der vergangenen Woche bereits Thema im Ausschuss für Bildung, Schule und Sport des Stadtrates: Dort hatte die Stadtverwaltung darüber informiert, dass ein Antrag seitens der Schulen und damit der Stadt an die Magdeburger Freiwilligenagentur, über diesen Weg Verkehrshelfer zu rekrutieren, nicht möglich sei. Grund sei, dass diese Einrichtung nur für gemeinnützige Organisationen nach freiwilligen Helfern sucht.

Damit allerdings ergebe sich eine ganz andere Möglichkeit für eine Lösung: Fördervereine, die es an vielen Magdeburger Schulen gibt, seien angesichts ihrer Gemeinnützigkeit sehr wohl berechtigt, entsprechende Anträge auf den Weg zu bringen.