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Nach Volksstimme-Artikel hat das Kulturhistorische Museum ausreichend Laiendarsteller gefunden Sonne über der Megedeborch: Das Mittelalterspiel läuft jetzt problemlos

Von Peter Ließmann 26.05.2011, 06:32

In der Megedeborch am Kulturhistorischen Museum herrscht wieder mittelalterlicher Hochbetrieb. Und kurz vor der Eröffnung konnten auch noch die notwendigen Laiendarsteller für das außerordentlich beliebte Historienspiel gefunden werden.

Altstadt. Um 12 Uhr legen die Ritter ihre Schwerter beiseite und streifen die Kettenhemden ab: Es ist Mittagspause in der Megedeborch. Eintopf gibt es, in Holzschalen. Gegessen wird mit Holzlöffeln. Mittelalter eben. Die Kinder kommen an diesem Vormittag aus Schulen in Magdeburg, Halberstadt und Gommern.

Rund 3000 Schüler werden in diesem Jahr im museumspädagogischen Projekt, das das Kulturhistorische Museum anbietet, das Mittelalter spielerisch kennenlernen. Das zentrale Thema, um das sich die Aktivitäten in diesem Jahr drehen, heißt "Von der Schwurgemeinschaft der Bürger zum städtischen Rat".

Was Museumspädagoge Dr. Karlheinz Kärgling besonders freut: Als man im Februar mit der Annahme der Termine für die neue Saison begann, waren innerhalb von rund 30 Minuten alle Termine vergeben. Das zeige, dass das Interesse der Schulen in der Region an der Megedeborch ungebrochen sehr groß sei, ist Karlheinz Kärgling begeistert.

Dabei gab es kurz vor dem Beginn der Saison am 16. Mai noch große Probleme bei der Besetzung der Darsteller für das Historienspiel. Die ARGE Jobcenter, die ein wichtiger Kooperationspartner für die Megedeborch ist, hatte Schwierigkeiten, Darsteller für das Projekt zu finden. Nach einem entsprechenden Volksstimme-Artikel am 12. Mai habe sich dann aber doch alles geregelt, sagte Karlheinz Kärgling gestern. Alle 16 notwendigen Darsteller-Posten seien jetzt auch besetzt.

So bekommen die Schülerinnen und Schüler nun gezeigt, wie im Mittelalter Brot gebacken wurde, wie man Eisen schmiedete, was die Magdeburger um 1130 so gegessen haben und warum Norbert von Xanten und Bischof Wichmann von Seeburg für die Stadt so wichtig waren. Die Kinder schlüpfen dabei in grobe Kleidung, die natürlich auch ein bisschen auf der Haut kratzt, und sie übernehmen wichtige Aufgaben in der Megedeborch. Sie sind Schmiede oder Bäcker, Köche oder Spinnerinnen, eben Handwerker, wie sie im Mittelalter gebraucht wurden.

Was in der Megedeborch alles passiert, bleibt natürlich nicht dem Zufall oder der Improvisation überlassen. Für jeden Tag der Saison sind die Aktivitäten in einem Regiebuch festgelegt. Und darin ist dann auch vermerkt, dass am 16. Juli im "Mittelalter" auf dem Hof des Museums ein "Tag der offenen Tür" stattfinden soll. Dann können sich die Magdeburger anschauen, was in der Megedeborch alles passiert.

Übrigens: In der Megedeborch müssen die Ritter nach dem Essen ihr Geschirr selbst abwaschen, im Holzzuber oder am Brunnen. Mittelalter eben.