1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Landesgartenschau 2018 in Magdeburg? Das sind die Visionen der Architekten

Wie sich die Stadt im Falle eines Zuschlags präsentieren würde / Die Projekte im Detail vorgestellt Landesgartenschau 2018 in Magdeburg? Das sind die Visionen der Architekten

Von Karl-Heinz Kaiser 22.11.2011, 04:25

Am 8. Dezember entscheidet der Stadtrat über die Bewerbung für die Landesgartenschau 2018. Landschaftsplaner und Architekten haben in einer Machbarkeitsstudie grundsätzliche Pläne vorgelegt. Hier weiterführende Details daraus.

Magdeburg l Die Studie der hiesigen Büros " Lohrer.Hochrein" und "Dr. Pantke Landschaftsplaner" geht - selbstredend - von dem Glücksfall aus, dass Magdeburg den Zuschlag für die Landesgartenschau (LAGA) 2018 erhält. Ihre Vorstellungen knüpfen an touristische Projekte und an die IBA 2010 an. Das im Auftrag der Stadt erstellte Machbarkeitspapier teilt den auserkorenen Stadtbereich in Flussnähe (Buckau, Salbke, Fermersleben, teils auch Westerhüsen) in drei Realisierungsabschnitte und - optionen ein.

1. Buckau: Kerngebiet und Hauptaktionsort

Das 43 Hektar große Kerngebiet einer möglichen LAGA 2018 in Magdeburg ist planerisch zwischen Schönebecker Straße und Bahnlinie im Westen gelegt worden. Hier soll der zentrale große Landesgartenschau-Park (8 Hektar) mit Ausstellungshalle aus einer zu sanierenden Werkhalle entstehen. 2018 soll es ein rauschendes Eröffnungsfest geben, schlagen die Planer vor. Eine Orchideenschau und zahlreiche andere Events sind vorgesehen. Ein Kleingartenpark (4,5 Hektar) mit den Vereinen Fort I und Dreieck wird angelegt. Er soll neue Tendenzen des Kleingartenwesens demonstrieren. 800 Stellplätze wird der P+R-Parkplatz bieten.

Als Anschluss von der Schönebecker Straße zur Elbe entsteht nördlich der Sülze ein grüner Korridor mit Terrassen für Sport und Spiel. Ein trittsteinartig angelegter und 20 bis 40 Meter breiter Fugenpark stellt (gärtnerisch geformte) Relikte industrieller Nutzung dar. Der bis 2018 renaturierte Wasserwerksgraben bringt zusätzlichen Pfiff in die Elblandschaft.

2. Flankierend: Boulevard, Hochpromenade

Vier als flankierende Maßnahmen benannte Großprojekte werden angestrebt. Sie hängen von der finanziellen Förderung ab. Demnach soll die Schönebecker Straße zwischen Neuer Straße und Schanzenweg zum Boulevard mit Gastronomie, Geschäften etc. umgestaltet werden. Radwege, Bäume, einspurige Verkehrsführung sind angedacht. Voraussetzung für den Straßenrückbau: Die Entlastungstrasse durch die Eisenbahnbrache wird gebaut. Für den Abschnitt Warschauer Straße bis Schanzenweg liegt eine Entwurfsplanung vor. Die Straße ist teuer, kostet 7,1 Millionen Euro. Der Weg zwischen S-Bahnstation SKET Industriepark und dem P+R-Parkplatz soll aufgewertet werden. Viertens soll eine Elbhochpromenade für Radler ab Buckauer Friedhof Richtung Süden gebaut werden.

3. Referenzobjekte: Wasserturm, Naturbad

In einen erweiterten Rundweg durch die LAGA während des Durchführungsjahres sollen interessante Vorzeige-/Referenzobjekte integriert werden. Der Salbker Wasserturm wird endgültig zu einem Künstler-/Kreativpark entwickelt, der Salbker See im nordwestlichen Bereich zur Freizeitnutzung "zurückentwickelt". Im zweiten See ist ein offenes Naturbad vorgesehen. Verbindende "Balkone"/Verweilflächen auch auf dem Hochradweg sind an der Galluskirche und an weiteren Standorten (siehe Skizze) geplant. Per Fährverbindung soll die Beziehung zum Rotehornpark als Gartendenkmal vertieft werden.

Als Strategiepapier - für den Fall der Ablehnung

Die Machbarkeitsstudie soll, auch für den Fall, dass der Stadtrat (eher unwahrscheinlich) oder das Agrarministerium (möglich, da sich u. a. Burg bewirbt) ablehnen, als Strategiepapier für die Entwicklung der genannten Stadtgebiete dienen. Das stellt die Verwaltung in der Beschlussvorlage für den Stadtrat ausdrücklich klar. Sinngemäß auch: Hier werde etwas Dauerhaftes für die Magdeburger entstehen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 42,6 Millionen Euro (netto) zwischen 2012 und 2019. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer. Für die Stadt bleibt ein Eigenanteil von 12,9 Millionen Euro - gleichfalls verteilt auf 8 Jahre.