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Spätestens Juni Eröffnung / Laube des Schokoladenfabrikanten vom Herrenkrug zum Lindenhain Wo die Fürstenwall-Milchkuranstalt stand, entsteht Biergarten mit Dom- und Elbblick

Von Karl-Heinz Kaiser 21.04.2012, 03:23

Neue Aussichten für Elbufer-Gastronomie im erweiterten Sinne. Im Lindenhain auf dem Fürstenwall entsteht ein Biergarten an historischer Stätte. Der künftige Betreiber führt das Restaurant "Fürstenwall" und will auch die Bastion Cleve gastronomisch beleben.

Altstadt l Die Café- und Restaurant-Szene in der historischen Meile zwischen Fürstenwall, Bastion Cleve und Elbbahnhof bekommt Zuwachs. Möglichst noch Ende Mai / Anfang Juni will die Magdeburger Fürstenwall Gastronomie GmbH im Lindenhain südlich von "Cleve" einen Biergarten eröffnen. "Wir haben uns auf das Betreiben von gastronomischen Einrichtungen in historischen Gebäuden bzw. in entsprechender Umgebung spezialisiert", erklärte GmbH-Geschäftsführerin Beatrice Knorrn.

Vor wenigen Tagen hat die Verwaltungsspitze dem Projekt im Fürstenwallpark grünes Licht erteilt. Seinen besonderen Reiz hat der künftige Biergarten nicht nur wegen des Ausblicks auf den Dom und - gewissermaßen vom Stadtbalkon - über die Elbe: Etwa an der Stelle stand bis nach Kriegsende eine von mehreren Schweizer Milchkuranstalten in Magdeburg. Dort wurde seit 1899 Kuhmilch aus Schweizer Tälern für Kinder, Familien und Erfrischungssuchende ausgeschenkt.

Das Holzgebäude der einstigen Fürstenwall-Milchkuranstalt ist verschwunden. Dafür aber wird die GmbH im Einklang mit der Unteren Denkmalbehörde dorthin ein historisches Gartenhäuschen des Schokoladenfabrikanten Hauswaldt aus dem Herrenkrug umsetzen. Es kommt dem historischen Vorbild nahe.

Sein Amt befördere den Standort, sagte gestern Stadtplanungsamtsleiter Heinz-Joachim Olbricht auf Nachfrage. Die Stadtplaner sind bereits seit Jahren um die Ansiedlung interessanter Gastronomie im Elbufer- und Fürstenwallbereich bemüht. Auch die Bastion Cleve solle weiter belebt werden, sagte er. Längst etabliert hat sich so mit L/BE ein Restaurant in einem denkmalgeschützten alten Eisenbahnschuppen. Die Pläne für den Umbau des einstigen Eisenbahntores an der neuen Fußgängerbrücke übers Schleinufer in ein Café ziehen sich zwar hin, allerdings ist der Zuschlag an eine Investorin erteilt.

Stark von Auflagen geprägt, aber vollendet ist die Restaurierung des heutigen Fürstenwallrestaurants mit Café-Garten. Betreiber ist die GmbH von Beatrice Knorrn. Die hat gemäß ihres Anspruchs den Zuschlag für ein Café im Gang zur Bastion Cleve (Förder) angestrebt und erhalten. Das Vorhaben in dem historischen Prunkstück soll nach dem Biergartenprojekt verwirklicht werden, hieß es.

Elbgastronomie ist offenbar ein lohnender Wirtschaftszweig. Großer Beliebtheit erfreut sich das Café am gläsernen Elbbalkon einer anderen Betreibergesellschaft. Es war im Neubau des ersten Wohnhauses entstanden. Jetzt wolle der Investor der Häuser mit den Tonnendächern nachziehen, sagte Heinz-Joachim Olbricht.

Für den Biergarten im Fürstenwallpark mit historischer Laube à la Milchkuranstalt ist der Bauantrag eingereicht. Es werde dort keine Nobel-Einrichtung, sondern ein Volks-Biergarten nach alten Vorbildern entstehen, sagen die Betreiber. Kaffee und Kuchen, gezapftes Bier und Gegrilltes werde es geben, hieß es weiter.

Genauso erlaubt sei aber auch das Mitbringen von Lunchpaketen, Picknickkörben etc., Getränken jedoch nicht. Die will der Wirt verkaufen.