Unbekannte legen Feuer in Wohnung eines Irakers

NeustädterSee l Nach dem Brand in der Wohnung eines 40-jährigen Mannes mit irakischer Herkunft in der Nacht zum Mittwoch gegen 0.50 Uhr hat auch der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Das Motiv der Tat sei aber noch völlig offen. Hinweise für einen ausländerfeindlichen Hintergrund gebe es bisher keine.

Bei dem Brand war ein Schaden in Höhe von 70000 Euro entstanden. Ein elfjähriger Junge aus einer anderen Wohnung musste mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Die Feuerwehr konnte weiteren Schaden verhindern, obwohl bereits bei der Ankunft des Löschzuges Flammen und Rauch aus dem Fenster schlugen. Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Hartmut Greulich: "Vorsorglich haben wir die Wohnungen im Erdgeschoss und die darüberliegenden Geschosse evakuiert." Als die Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, registrierten sie, dass die Wohnungstür bereits aufgebrochen, aber der Mieter nicht anwesend war. Nach den Löscharbeiten nahm die Kripo die Ermittlungen auf und stellte fest, dass Unbekannte ganz offensichtlich eingebrochen und nach Angaben des Mieters mit irakischer Herkunft nichts entwendet hatten. "Wir ermitteln zurzeit noch in alle Richtungen", erklärte gestern Abend Polizeisprecherin Beatrix Mertens. Da nichts entwendet wurde, könnte neben dem Einbruchsmotiv auch ein persönlicher Grund oder eben ein ausländerfeindlicher Hintergrund eine Rolle spielen. Für alle Varianten gebe es bisher aber keinerlei Anhaltspunkte.

Der Mann war vor einiger Zeit zwar schon einmal Opfer einer Brandstiftung am Hermann-Bruse-Platz, dort war er aber einer von mehreren Betroffenen, deren Auto durch einen brennenden Verkaufswagen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Wobau als Vermieter hat dem 40-Jährigen und seiner 54 Jahre alten Frau sowie den Kindern am gleichen Tag eine neue Wohnung zur Verfügung gestellt. Sie befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes ebenfalls nicht zu Hause.

Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 5 46 21 96 entgegen.