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Landesstelle für Kinder- und Jugendschutz Kinderpornos: "Eigenkontrolle hat versagt"

04.10.2013, 01:12

Magdeburg (st) l Die Zukunft der Landesstelle für Kinder- und Jugendschutz bleibt ungewiss. Am Mittwoch hat der Vorstand des Trägervereins die Mitglieder über Details der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Halle gegen den Ex-Geschäftsführer Arnfried B. informiert. Der 45-Jährige soll Tausende Kinderpornos gesammelt und weiterverbreitet haben. B. hat die Vorwürfe der Polizei gegenüber eingeräumt.

Das Sozialministerium hat die Mittel für B.s Stelle auf Eis gelegt. Praktiker und Sozialpolitiker diskutieren nun, ob und wie es mit der Landesstelle Kinder- und Jugendschutz weitergeht. "Es ist ganz schlimm, was da passiert ist. Wir sind uns jedoch einig, die Stelle sollte erhalten bleiben. Ein Mensch hat dem Kinderschutz enorm geschadet, aber die restlichen fünf Mitarbeiter leisten hervorragende Arbeit", sagte am Donnerstag Vereinsvorsitzender Hendrik Möser der Volksstimme.

Bis zur nächsten Mitgliederversammlung im November will der Vorstand klären, wie das Sozialministerium die Zukunft der Stelle sieht. "Kinder- und Jugendschutz sind wichtig", betonte gestern Holger Paech, Sprecher des Sozialministeriums. Die Frage sei, ob die Arbeit in der Struktur einer Landesstelle richtig funktioniere, die ja offensichtlich bei der Eigenkontrolle versagt habe, so Paech. Es sei daher Aufgabe der Mitglieder des Trägervereins, über Struktur und Zukunft der Stelle zu entscheiden.