Auf den Kaufrausch folgt der Umtausch

Magdeburg l Besinnliche Weihnachtszeit? Nicht auf der Rolltreppe im Magdeburger Karstadt-Kaufhaus. Dicht an dicht drängelte sich dort die Kundschaft. Kaufhaus-Chef Rolf Lay: "Vom Umtausch sind vor allem Textilien in falschen Größen betroffen." Und natürlich die Panikkaufartikel: "Man kann sagen: Was zuletzt gekauft wurde, kommt als erstes zurück."

Und manchmal trifft der Geschmack des Schenkers nicht den des Beschenkten. Ines Reinicke, Filialleiterin bei "Jeans-Fritz" in der Rathaus-Passage Halberstadt: "Meist kaufen die Frauen Hemden oder Pullis für ihre Männer. Zum Umtausch kommen dann beide." So auch am Freitag. "Aber es hielt sich in Grenzen."

Viele Kinder stürmten in die Spielwarenabteilung, um Gutscheine einzulösen. Das Gutschein-Geschenk habe stark zugenommen, weil "die Oma heute kaum noch weiß, was ihre Enkel glücklich macht", so Karstadt-Chef Lay. Gleiches gilt für das benachbarte Allee-Center. "Bereits 2012 haben wir über 100.000 Center-Gutscheine verkauft. 2013 werden es noch mehr, erzählt Center-Managerin Margaret Stange-Gläsener. Bücher und Düfte seien besonders häufig umgetauscht worden. "In der Regel, weil die Kunden mehrfach ähnlich beschenkt wurden", so die Managerin.

Bei Saturn im Allee-Center und im Mediamarkt an der A2 wurden vor allem Musik-CDs und Videospiele umgetauscht. Mediamarktchef Harald Christel: "Verkaufsrenner waren aber neben Tablets und Smartphones überraschenderweise Staubsauger-Roboter." Der Gutschein-Verkauf habe im Vergleich zu Dezember 2012 "im zweistelligen Prozentbereich zugelegt", so Christel.

Mit dem Weihnachtsumsatz waren alle Befragten zufrieden. Rudolf Pantel, Filialleiter von C A in Magdeburg: "Wir haben knapp das Vorjahresniveau erreicht." Auch bei C A war gestern großer Umtauschtag. "Strickwaren und Jacken wurden häufig getauscht."

Vielleicht ist das warme Wetter schuld? Nur der Verkauf von warmer Winterbekleidung sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagt Knut Bernsen, Geschäftsführer des Handelsverbandes Sachsen-Anhalt. "Ansonsten gab es vor allem in großen Städten und Einkaufsmärkten eine starke Nachfrage."

Und wie lief es im Magdeburger Beate-Uhse-Shop? "Kein Monat im Jahr war so umsatzstark wie November und Dezember", so Inhaber Andreas Schwarzbach. 60 bis 70 Prozent der Kundschaft seien Frauen oder Paare. "Die kaufen lieber im Laden, weil sie dann schnuppern können und wissen, wie laut oder leise etwas ist." Umgetauscht wurde am Freitag nichts. Also war das Fest ein Höhepunkt.