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29 Fälle im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt Selbstanzeigen von Steuersündern verdreifacht

03.01.2014, 01:07
Zwei Schilder mit der Aufschrift Finanzamt und Polizei, aufgenommen in Miesbach (Bayern) am 24.04.2013. Die politische Diskussion über Steuersünder und die Bestrafung bei Selbstanzeige ist neu angeheizt worden. Foto: Tobias Hase/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Zwei Schilder mit der Aufschrift Finanzamt und Polizei, aufgenommen in Miesbach (Bayern) am 24.04.2013. Die politische Diskussion über Steuersünder und die Bestrafung bei Selbstanzeige ist neu angeheizt worden. Foto: Tobias Hase/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Magdeburg | In Sachsen-Anhalt haben sich im vergangenen Jahr 29 Steuersünder selbst angezeigt. Das sind deutlich mehr als in den Vorjahren, wie aus einer Volksstimme-Anfrage beim Finanzministerium hervorgeht. Demnach hat es 2012 nur drei Anzeigen gegeben, 2011 waren es vier. Die Summe der zunächst hinterzogenen Steuern belief sich im Jahr 2013 auf 1,16 Millionen Euro, 2012 betrug sie dagegen nur 116.000 Euro.

Gründe für den Anstieg wollte das Finanzministerium nicht nennen und verwies auf die Fallzahlen im Jahr 2010. Damals habe es immerhin auch 25 Selbstanzeigen gegeben. Der jüngste Trend zur Beichte lässt sich aber auch bundesweit beobachten. Laut "Süddeutscher Zeitung" hat sich die Zahl der Anzeigen deutschlandweit auf 25.000 verdreifacht.

Das Blatt berichtete zudem, dass Bund und Länder den Druck auf Steuersünder erhöhen wollen. So soll die Selbstanzeige nur noch dann vor Strafe schützen, wenn Sünder für einen längeren Zeitraum als bisher alle Falschaussagen korrigieren. Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn fordert zudem vom Bund, Steuerschlupflöcher zu schließen und das Steuerrecht transparenter zu gestalten.