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Aufgespießt: 150 Tattoo-Anhänger in Löderburg Anstehen für den richtigen Stich

Von Volker Müller 20.02.2014, 01:24

Löderburg l Eine Menschenschlange wie zu DDR-Bananen-Zeiten formierte sich am gestrigen Mittwoch in Löderburg, einem Ortsteil von Staßfurt in der Magdeburger Börde. Mehr als 150 ordentlich aufgereihte Personen meist jugendlichen Alters versetzten die Einheimischen ins Staunen. Was war hier los, was gab es hier zu kaufen? Sogar die Polizei rückte an und sorgte für Parkordnung auf der Straße. Sie alle wollen nur eins: einen Termin, um sich von Christian Hasse tätowieren zu lassen.

Der junge Löderburger Künstler, der das Tätowieren als Autodidakt erlernte, hat sich binnen weniger Jahre einen Namen in der deutschen Tätowierszene gemacht. 2009 nahm er das erste Mal eine Nadel in die Hand und schon im November 2010 eröffnete er sein eigenes Studio in Löderburg. Seitdem ist er vollends ausgebucht. Zweimal im Jahr vergibt er Termine - am gestrigen Mittwoch für das zweite Halbjahr 2014.

Um 8.30 Uhr stand Silvia Wöretshofer aus dem niedersächsischen Bad Nenndorf als Erste frierend vor der Tür des Tattoostudios. Und sie ist nicht die Einzige. Bis Hasse um 11 Uhr die Termintür öffnet, ist die Schlage auf 70 Personen angewachsen, weitere 80 kommen noch danach, darunter Fans aus Salzgitter, Hof, Zeitz und sogar aus Karlsruhe.

Aber die Bad Nenndorferin ist die Erste. Für sie hat sich das lange Warten gelohnt: Christian Hasse wird im Juli ihren Oberarm mit einer Kriegerin verzieren.

Manchmal schreiben auch Bördedörfer Geschichten, die unter die Haut gehen.