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Dialekte in Sachsen-Anhalt Dat is nicht falsch, dat ist Deutsch!

Plattdeutsch? Ach ja, das sprechen die Menschen im Norden Deutschlands, oder? Weit gefehlt, denn auch in Sachsen-Anhalt sprechen die Menschen platt. Nur etwas anders als im Norden.

28.02.2014, 13:58
ILLUSTRATION - Ein Aufkleber der Muettersproch-Gsellschaft liegt am Samstag (18.02.2012) in Horgenzell (Landkreis Ravensburg) auf einem alemannischen Wörterbuch. Trotz Bemühungen der Dialektfans: Alemannisch wird am Bodensee von immer weniger Menschen "gschwätzt". Foto: Tobias Kleinschmidt dpa/lsw (Zu dpa-lsw-KORR "Trau die halt - schwätz Alemannisch" vom 19.02.2012)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
ILLUSTRATION - Ein Aufkleber der Muettersproch-Gsellschaft liegt am Samstag (18.02.2012) in Horgenzell (Landkreis Ravensburg) auf einem alemannischen Wörterbuch. Trotz Bemühungen der Dialektfans: Alemannisch wird am Bodensee von immer weniger Menschen "gschwätzt". Foto: Tobias Kleinschmidt dpa/lsw (Zu dpa-lsw-KORR "Trau die halt - schwätz Alemannisch" vom 19.02.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Magdeburg | Dialekte sind ein Sachsen-Anhalt zwar keine Seltenheit, machen das Land aber zu etwas ganz Besonderem - sie teilen es in zwei Hälften: Im Norden Sachsen-Anhalts, rund um Magdeburg und in der Altmark wird traditionell niederdeutsch gesprochen, genauer gesagt: Niederdeutsch im ostfälischen Dialekt.

Ähnlich dem Ostfälischen ist auch der Harzer Dialekt , im Volksmund auch Harzer Platt genannt. Teilweise fließt die Mundart in die Umgangssprache mit ein. Die Sprache in seiner Ur-Form wird aber, wie bei anderen Dialekten auch, von Heimatvereinen und Interessensgruppen aufrecht erhalten.

In der Landeshauptstadt Magdeburg,der westlichen Börde und in der Altmark sprechen die Menschen den märkisch-brandenburgischen Dialekt, der auch als altmärkisch bezeichnet wird.

Im Süden Sachsen-Anhalts unterhalten sich die Menschen im mitteldeutschen Dialekt. In der Region Naumburg wird Thüringisch gesprochen, im östlichen Teil obersächsisch.

Maken oder machen? Ick oder ich?

Die Grenze zwischen diesen beiden Sprachgebieten verläuft die berühmteste Sprachlinie des des deutschsprachigen Raumes: die ick/ich-Linie. Sie spaltet das Bundesland quer in zwei Hälften: von Benneckenstein über Hasselfelde, Gernrode, Aschersleben, Brumby, Calbe/Saale bis Coswig und Wittenberg. Der Name dieser Sprachgrenze kommt nicht von ungefähr: Nördlich davon Linie sagen die Menschen "ick", südlich davon "ich".

Magdeburg oder Machteburch?

Eine Besonderheit ist auch der Mansfelder Dialekt in der Region Hettstedt/Mansfeld und Eisleben. Berühmtheit hat die Mansfelder Mundart übrigens durch das Comedy-Duo Elsterglanz, dessen Markenzeichen Filmadaptionen in "mansfeldisch" sind (siehe Video). Besonders auf den Dörfern sprechen die Menschen noch den Urdialekt aus alten Zeiten.

Auch die Magdeburger haben ihre Sprachbesonderheiten. Man sagt ihnen nach, sie würden das "G" aus fünf verschiedene Arten sprechen, und das in nur einer Wortgruppe. So wird aus dem "Vogelgesang in Magdeburg" der "Voreljesank in Machteburch". Und nein, das ist nicht falsch, das ist einfach nur Dialekt!