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Solidarität trotz Steuerschuld Hoeneß hinterzieht mehr als 27 Millionen

Es wird immer enger für Uli Hoeneß - jetzt soll der Präsident des FC
Bayern München mindestens 27,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen
haben. Hoeneß wirkte am zweiten Prozesstag geschockt.

12.03.2014, 01:17

München (dpa/he/os) l Die als Zeugin geladene Rosenheimer Steuerfahnderin kam auf Grundlage weiterer Unterlagen auf einen Betrag von 23,7 Millionen Euro. Diese Steuerschuld addiert sich zu den 3,5 Millionen Euro, von denen die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage ausgegangen war.

Die Finanzbeamtin sichtet eine Unmenge an Daten, die Hoeneß erst kurz vor dem Beginn seines spektakulären Verfahrens eingereicht hatte. Der Bayern-Boss und seine Verteidiger hatten zum Auftakt am Montag von 18,5 Millionen Euro gesprochen.

Die 23,7 Millionen Euro sind sogar noch eine Rechnung zugunsten des Angeklagten. Hoeneß verfolgte die Entwicklung mit hochrotem Kopf. Er muss mehr denn je eine Freiheitsstrafe befürchten.

Bullerjahn fordert Rücktritt als Präsident

Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), bekennender Bayern-Fan, fordert den sofortigen Rücktritt von der Vereinsspitze. "Was Hoeneß getan hat, ist nicht zu beschönigen und nicht zu beschwichtigen. Unabhängig von seiner Lebensleistung muss er schnellstmöglich gehen, damit er dem Verein nicht weiter schadet." Das Gericht müsse zudem ohne Ansehen der Person Recht sprechen.

Andere Bayern-Fans sehen das durchaus anders. 30 offizielle Fanclubs gibt es in Sachsen-Anhalt, sagt Nick Seydlitz, Vorsitzender von "Kaisertum Schönebeck". Dessen 65 Mitglieder stünden voll hinter dem Bayern-Präsidenten und hoffen, dass er mit einem blauen Auge davonkommt. Und wenn "der Uli" doch ins Gefängnis muss, dann "kann er sich der Solidarität von allen Bayern-Fans sicher sein", so der Schönebecker.