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Treuhand erwartet 29.000 Euro Zentrale der DDR-Rundfunkindustrie unterm Hammer

Das 1979 erbaute Verwaltungsgebäude des ehemaligen Kombinates Rundfunk
und Fernsehen der DDR in Staßfurt und weitere Nebenflächen sollen am 28.
März in Berlin unter den Hammer kommen. Das Mindestgebot liegt bei
29 000 Euro.

Von René Kiel 26.03.2014, 02:22

Staßfurt l Von diesem blauen Fünfgeschosser an der Löderburger Straße in Staßfurt wurde nach der Neugründung des Kombinates Rundfunk und Fernsehen im Jahr 1979 die gesamte Rundfunk- und Fernsehgeräteindustrie der DDR gesteuert, die 1989 insgesamt 23 000 Beschäftigte zählte.

"So viel Immobilie gibt es für einen solchen Preis selten."

Nach der Auflösung des Kombinates infolge der Wende wurde dieses Haus vom einstigen Stammbetrieb, dem Fernsehgerätewerk "Friedrich Engels" Staßfurt abgekoppelt und von der Treuhand verwaltet. "Es war lange Zeit gut an Bildungsgesellschaften vermietet. Nun gibt es aber keine Nutzung mehr dafür", sagte der Geschäftsführer der Treuhand-Liegenschafts-Gesellschaft TLG-Gewerbepark Grimma, Christian Kürten, der Volksstimme und fügte hinzu: "Wir haben keine Verwendung mehr dafür."

Die TLG habe versucht, nach dem Auszug der Mieter Interessenten für diesen Standort zu finden. Das sei aber nicht gelungen, sagte Kürten. Er möchte nicht, dass das repräsentative Gebäude in Staßfurt-Nord , das seit Januar leersteht, durch Vandalismus zerstört wird.

Deshalb habe sich die TLG dazu entschlossen, sich von dem in Stahlskelettbetonbauweise erbauten Komplex zu trennen. So viel Immobilie gibt es für einen solchen Preis selten, sagte der TLG-Geschäftsführer unter Hinweis auf das Mindestgebot von 29 000 Euro.

Nach Volksstimme-Informationen hat der blaue Gebäudekomplex zu DDR-Zeiten einschließlich des Mobiliars rund zwölf Millionen DDR-Mark gekostet.

Die Versteigerung soll am Freitag, 28. März, ab 11 Uhr im Abba-Hotel in der Lietzenburger Straße in Berlin in Regie von Deutschlands größtem Grundstücksauktionshaus, der Deutschen Grundstücksauktionen AG in Berlin, erfolgen.

35 Jahre nach seiner Fertigstellung befindet sich das mit einem Fahrstuhl ausgestattete Objekt heute in einem guten Unterhaltungszustand mit normalen Gebrauchs- und Abnutzungsspuren, schätzten die Makler ein.

"Entsprechend der Nutzung wurden dort laufend Sanierungs- und Moderniserungsmaßnahmen durchgeführt. So erfolgte unter anderem der Einbau beziehungsweise die Erneuerung von Türelementen sowie Elektro- und Sanitäranlagen", heißt es in der Objektbeschreibung.

Das auf einem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück stehende Gebäude verfügt auf fünf Etagen über eine Gesamtnutzfläche von 3286 Quadratmeter.