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Ostergrün Zweigdiebe begehen mehr als nur ein Kavaliersdelikt

Von Jörn Wegner 19.04.2014, 03:12

Wernigerode l Bäume und Sträucher stehen in voller Blüte. Einige Spaziergänger nutzen die Blütezeit und versorgen sich in den Wernigeröder Parks mit blühenden Zweigen für den heimischen Wohnzimmertisch. Das berichtete eine Wernigeröderin am Volksstimme-Lesertelefon. Entlang der Mauergasse würden immer wieder blühende Zweige abgeschnitten, so die besorgte Anwohnerin.

Dass sich Menschen in größerer Zahl am städtischen Grün bedienen, konnte Gartenamtsleiter Frank Schmidt bisher nicht beobachten. "Wir stellen das eher zu Weihnachten fest. Dann verschwinden viele Mistelzweige aus den Bäumen", sagt er auf Volksstimme-Nachfrage.

Zweigdiebstahl ist Sachbeschädigung

Problematisch seien die Ast- und Zweigdiebe im Frühling trotzdem. "Wenn ein Ast einfach abgebrochen wird, ist der Wundverschluss für die Pflanze sehr schwierig", so Schmidt. Der Baum werde anfällig für Pilzbefall. Werden viele Äste entfernt, führe dies zudem zur Verbuschung des Baumes, so der Gartenamtsleiter.

Rechtlich gesehen, begingen Zweigdiebe eine Sachbeschädigung. Der Wert eines Baumes werde durch einen entfernten Zweig schließlich nicht beeinträchtigt, so Schmidt. "Es geht dabei viel mehr um die moralische Einstellung zu Dingen, die der Allgemeinheit gehören."

Ausdrücklich erlaubt sei übrigens die Apfelernte. Auf vielen städtischen Grünflächen pflanzt das Gartenamt alte Apfelsorten an. Das Obst zu ernten und anschließend zu verspeisen ist erwünscht .