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Stadt Magdeburg und ADFC Zwist hinter den Kulissen um doppelten Radlertag

Zwist um die Fahrradaktionstage in Magdeburg. Die Stadtverwaltung
verband ihren Aktionstag am Sonntag wieder mit dem überregionalen
Elberadeltag. Das ärgert den Radfahrerverband ADFC, der seinen
Fahrradaktionstag am 28. Juni mit der jährlichen Fahrrad-Demo starten
will.

Von Robert Richter 05.05.2014, 03:35

Magdeburg l Mit 64-fachem Fahrradklingeln startete am Sonntagvormittag am Mückenwirt eine von drei geführten Touren unter dem Motto "Mit\'s Rad nach Stadt", organisiert von der Stadtverwaltung. Nach einem Fototermin mit der Magdeburger Jungfrau hieß es: drei Stunden strampeln und entecken.

"Wir erkunden Interessantes und Besonderes im Magdeburger Südosten", so Tourenleiter Tim Schneider, Sachgebietsleiter im Stadtplanungsamt. Stationen waren die Salbker Kirche mit dem Lapidarium, das Gröninger Bad und der sanierte Salbker Wasserturm. Währenddessen luden Stadtverwaltung, Vereine und Fahrradgeschäfte am Mückenwirt zur Radlerparty ein.

Mit dabei auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Dessen Mitglieder machten allerdings nur zähneknirschend mit. Denn für den 28. Juni plant der Radlerverband mit seinen Partnern wie BUND und Grüne den 4. Fahrradaktionstag in Magdeburg.

Damit hat die Stadt zwei Fahrradaktionstage - für so manchen Otto-Normalradler dürfte das verwirrend sein. "Wir würden auch gern einen Aktionstag zusammen mit der Stadt machen. Das wäre unser Wunsch für nächstes Jahr", so Siegfried Schulz, stellvertretender Vorsitzende im Regionalverband des ADFC. "Allerdings stört sich die Stadt an unserer Fahrraddemo auf dem Magdeburger Ring", so Schulz. Für die Stadt sei die touristische Vermarktung des Elberadweges und anderer Routen das Anliegen.

Schulz: "Wir sind selbst als ADFC größter Anbieter von Radtouren in Deutschland. Aber wir haben eben auch unsere politischen Forderungen und wollen auf unsere Demo natürlich nicht verzichten." Er kritisierte, die Stadt habe ihre Pläne zum Radverkehr "nur etwa zu 30 Prozent erfüllt". Potenzial werde nicht ausgeschöpft. Damit verknüpft ist eine weitere Forderung des ADFC: "Wie in fast allen Großstädten in Ost und West vorhanden, braucht auch Magdeburg einen Fahrradbeauftragten."