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Parteivorstand zieht nach einem Volksstimme-Bericht Konsequenzen Vizechef der Landes-AfD tritt zurück

In einer Sondersitzung des AfD-Landesvorstandes hat Vizechef Ronny Kumpf
seinen Rücktritt erklärt - zusammen mit weiteren Kandidaten für den
Stadtrat in Magdeburg. Ausgangspunkt war ein Bericht über ihre
kriminelle Vergangenheit.

Von Matthias Stoffregen und Matthias Fricke 19.05.2014, 01:28

Magdeburg l Der AfD-Landesvorstand zieht Konsequenzen: Bei einer Sondersitzung am Sonnabend trat der stellvertretende Landeschef Ronny Kumpf mit sofortiger Wirkung zurück und legte auch sein Amt als Kreisvorsitzender in Magdeburg nieder. Das teilte der kommissarische Landeschef, Tobias Rausch, am Sonntagabend in einer Presserklärung mit.

Kumpf war in der Vergangenheit auffällig geworden wegen Bedrohung und Nötigung. Der Volksstimme liegt zudem ein Video vor, auf dem er offensichtlich als Pornodarsteller zu sehen ist.

Partei vor "weiteren Angriffen schützen"

Zudem trat Jörg Alsleben, Spitzenkandidat für den Wahlbereich 09, von allen Parteiämtern zurück. Wie er erklärten auch die AfD-Stadtratskandidaten Carsten Alsleben, Dennis Lochau, Andreas Broscheit, Marcus Daniel Baumann, Florian Lehmann und Mirko Uber, im Falle ihrer Wahl das Mandat nicht anzutreten.

Diese Entscheidung sei "unabhängig vom Wahrheitsgehalt der erhobenen Vorwürfe" erfolgt, beteuerte Landeschef Rausch. Die Magdeburger AfD sei nicht von Kriminellen unterwandert. Ronny Kumpf und Jörg Alsleben begründeten ihre Rücktritte damit, dass sie die Partei "vor weiteren Angriffen" schützen wollten.

Lucke betrachtet Vorfälle als Sache des Landesverbandes

Die Volksstimme hatte am Sonnabend berichtet, dass die genannten acht AfD-Vertreter polizeilich bekannt sind - unter anderem wegen Gewalt- und Drogendelikten. Aktuell laufen Ermittlungen gegen Jörg Alsleben wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.

Rausch sagte, er habe am Sonnabend AfD-Bundeschef Bernd Lucke informiert. "Herr Lucke hat betont, dass es sich um rein lokale Vorkommnisse handelt, die Sache des Landesverbandes seien", so Rausch. Lucke wollte sich gegenüber der Volksstimme nicht äußern.