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Landratswahlen: vorläufige Endergebnisse Niederlage für Finzelberg

Ein Landrat kassiert eine Niederlage, ein Oberbürgermeister wird abgewatscht. In vielen Kreisen kommt es zu Stichwahlen.

25.05.2014, 21:17

Magdeburg l Das mit Hochspannung erwartete Rennen im Jerichower Land brachte ein für viele doch überraschendes vorläufiges Ergebnis: Der amtierende, aber arg umstrittene Landrat Lothar Finzelberg verliert Amt und Macht. Das ist nach Auszählung aller Wahlbezirke klar. Die Wähler gaben Lutz-Georg Berkling (CDU/25,9 %) und Steffen Burchhardt (SPD/20,1 %) den Vorrang. Wer von beiden Landrat wird, entscheidet sich in der Stichwahl am 15. Juni. Gegen Finzelberg hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Bestechlichkeit erhoben.

Einen herben Dämpfer erhielt auch Oberbürgermeister Klemens Koschig von seinen Wählern in Dessau-Roßlau. 2007 noch im ersten Wahlgang mit fast 57 Prozent gewählt, kam der Parteilose am Sonntag auf nur magere 22,6 Prozent. Vorn liegt Peter Kuras mit 42,4 Prozent. So erfolgreich ist derzeit kaum ein anderer FDP-Mann. Kuras und Koschig gehen in die Stichwahl.

Ein spannendes Duell zeichnete sich im Salzlandkreisab. Hier ging es auch darum, ob die SPD weiterhin wenigstens einen Landrat in Sachsen-Anhalt stellen kann. Nachdem der alte Amtsinhaber Ulrich Gerstner in Politrente ging, wittert die CDU ihre Chance, der SPD auch diesen Landkreis abzunehmen. Ihr Mann, der Landtagsabgeordnete Gunnar Schellenberger, liegt mit 38,9 Prozent klar vorn. Da er die absolute Mehrheit im ersten Anlauf aber verfehlte, muss er in die Stichwahl. Da könnte sich das Blatt noch wenden. Markus Bauer von der SPD kam auf 31,5 Prozent und lag hauchdünn vor Sabine Dierlich (Linke), die mit 29,6 Prozent knapp die Stichwahl verpasste. Bekäme Bauer in der entscheidenden Runde am 15. Juni viele Stimmen von Dierlich-Wählern, käme es zu einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen mit Schellenberger.

Auf Anhieb schaffte es Amtsinhaber Uwe Schulze (CDU) im Kreis Anhalt-Bitterfeld. Er erreichte gegen drei Konkurrenten mit 54,1 Prozent die absolute Mehrheit.

Machtwechsel in Mansfeld-Südharz

Für die Linke bleibt es noch offen, wie viele Landräte sie für die kommenden sieben Jahre stellt. In Mansfeld-Südharz deutet sich jedoch ein Machtwechsel an. Die langjährige Landtagsabgeordnete und Finanzpolitikerin Angelika Klein liegt mit 26,6 Prozent vorn. Der umstrittene Amtsinhaber Dirk Schatz (CDU, er fuhr mit Blaulicht auf seinem Dienstwagen vor) schaffte mit 22,3 Prozent gerade so in die Stichwahl und überholte im Laufe des Abends SPD-Kandidat Peter Edel (21,1 Prozent). Der Linken-Politiker Harald Koch, der zum Ärger der Partei seiner Genossin Klein unerwünscht Konkurrenz machte, kam nur auf magere 8,4 Prozent.

In Wittenberg liegt Amtsinhaber Jochen Dannenberg von der Linken mit 40,4 Prozent vorn, doch CDU-Bewerber Christian Tylsch erhielt sich mit 32 Prozent eine gute Chance. Beide müssen nun in die Stichwahl.

Im Saalekreis führt Amtsinhaber Frank Bannert (CDU) mit großem Abstand das Bewerberfeld an. Den Durchmarsch hat er aber mit 47 Prozent knapp verpasst. In der Stichwahl wird ihn die Zweitplatzierte Kerstin Eisenreich (19,6 %) von der Linken herausfordern.

Ein ähnliches Bild ergibt sich im Burgenlandkreis. CDU-Bewerber Ulrich Götz gewann die erste Runde haushoch mit 45,5 Prozent. Auch hier kommt es am 15. Juni zu einem Duell zwischen Mann und Frau: Manuela Hartung von der SPD (24,7%) schaffte es in die Entscheidungsrunde. Amtsinhaber Harri Reiche (parteilos) trat nicht wieder an.