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Spitzen-Immobilien vor Betreiberwechsel Stühlerücken in der Gastroszene

Die Magdeburger Gastronomie-Szene ist in Bewegung. Neben dem "Palazzo"
gibt es auch für das "L-Be" neue Betreiberpläne. Beide
Spitzen-Immobilien stehen wegen Streitigkeiten leer.

20.06.2014, 01:14

Magdeburg l Obwohl das Palazzo in der Magdeburger Innenstadt eine Immobilie in Toplage ist, steht das ehemalige Eiscafé und Restaurant seit 2011 leer. Zuletzt war davon die Rede, dass der Magdeburger Geschäftsmann Jens Alicke mit einem Partner die Gastronomie an der Ernst-Reuter-Allee, Ecke Otto-von-Guericke-Straße wiederbeleben will. Von diesen Plänen hat sich Alicke nun endgültig verabschiedet. Stattdessen will der Unternehmer sein Vorhaben nun im erst seit kurzem leerstehenden Restaurant "L-Be" umsetzen. Für das Palazzo soll es bereits einen anderen Interessenten geben.

Waren die Palazzo-Verhandlungen zwischen Investor Alicke und Eigentümer Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) bereits Mitte April ins Stocken geraten, sind diese nun geplatzt. Während Alicke von einseitig geänderten Absprachen spricht, heißt es von der Wobau, dass der Magdeburger Unternehmer sein Angebot bereits Anfang April dieses Jahres zurückgezogen habe.

Warum genau die Verhandlungen gescheitert sind, ist unklar. Im Raum stehen zu hohe Investitionskosten für die Instandsetzung der Räumlichkeiten und Konzept-Streitigkeiten für die Immobilie. Neben dem Eiscafé und einem Restaurant mit "gutbürgerlicher Küche" im Erdgeschoss war im Obergeschoss des Hauses auch eine Sportsbar geplant. Außerdem sollte eine Raucherlounge eingerichtet werden. Gegenüber der Volksstimme sagte Alicke, dass er dafür eine höhere sechsstellige Summe investiert hätte, wenn die Wobau die Instandsetzungskosten übernommen hätte.

Nach den geplatzten Verhandlungen habe man mit einem weiteren Interessenten Gespräche geführt, sagt Torsten Prusseit, Leiter Wohnungswirtschaft bei der Wobau. Der Austausch würde sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinden. "Derzeit konzentrieren wir uns auf die notwendige Bautätigkeit und deren behördliche Vorbereitung", so Prusseit weiter. Nach Informationen der Volksstimme soll es sich hier ebenfalls um einen Gastronomen handeln.

Unterdessen hat auch Investor Alicke eine neue Spitzen-Immobilie ins Auge gefasst. Er will seine Pläne nun im Restaurant "L-Be" umsetzen. Die Gaststätte an der Elbuferpromenade steht erst seit wenigen Wochen leer. Eigentümer und Ex-Betreiber streiten nach dem überraschenden Aus vor Gericht. "Die Pläne stehen zu 99 Prozent fest", sagt Alicke. Eine Objektbesichtigung habe es bereits vor mehreren Wochen gegeben. Noch in diesen Tagen soll es zur Vertragsunterzeichnung kommen.

Der Besitzer des "L-Be" am Elbufer in Domnähe, Marco Mertens, bestätigte der Volksstimme zwar, dass es einen konkreten Interessenten gibt, wollte sich aber nicht näher äußern. "Es ist noch nichts spruchreif", sagte er. So soll es auch Interessenten aus Hamburg geben. Die alten Betreiber des "L-Be", Angelo und Constanze Locorotondo, haben ihrerseits ebenfalls eine neue Gaststätte eröffnet - das französisch-italienische Spezialitätenrestaurant "France Italia" an der Olvenstedter Straße.