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Gesundheitsreport Ostdeutsche sind am meisten krank

Der Krankenstand in Deutschland war 2013 so hoch wie seit 14 Jahren
nicht mehr. Laut Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse blieben
die Sachsen-Anhalter im Schnitt 17,3 Tage der Arbeit fern - mehr waren
es nur in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Von Isabel Moss 20.06.2014, 01:18

Magdeburg l Als Anfang 2013 die Grippewelle über Deutschland schwappte, lagen die Menschen reihenweise flach. Das schlägt sich auch im neuen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) nieder: 14,7 Fehltage verzeichnete die Kasse im Bundesdurchschnitt für jeden Erwerbstätigen, den höchsten Stand seit 14 Jahren.

Doch innerhalb der Republik gibt es deutliche Unterschiede: Waren es in Baden-Württemberg nur 12,1 Fehltage, mussten sich die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern gar 18,4 Tage auskurieren. Das Podest machen Brandenburg mit 18,1 und Sachsen-Anhalt mit 17,3 Fehltagen komplett. Zwischen Arendsee und Zeitz trägt der Landkreis Mansfeld-Südharz die rote Laterne (21,1 Kranktage). Das Leben in der Landeshauptstadt Magdeburg kommt dagegen offenbar einem Gesundbrunnen gleich (15,6 Tage, siehe Grafik).

Neben Erkältungs- und Magen-Darm-Erkrankungen sind laut TK auch immer öfter Rückenbeschwerden und -krankheiten Grund für den Gang zum Arzt. Allein in Sachsen-Anhalt waren rund 1,6 der 17,3 Fehltage rückenbedingt. Negativ-Spitze ist mit 2,9 Fehltagen erneut Mansfeld-Südharz. "Rückenbeschwerden haben oftmals nicht nur eine Ursache. Meist kommen mehrere Faktoren wie Bewegungsmangel, einseitige Belastung und Stress zusammen. Vielen sitzt der Stress buchstäblich im Nacken, so dass es zu Verspannungen und Rückenschmerzen kommt", erklärt Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.

Warum es derartige Unterschiede bei den Krankschreibungen gibt, können die Experten der TK nicht beantworten. Wahrscheinlich sind Rückenbeschwerden jedoch berufsbedingt. So gehören Kraftfahrer laut TK-Gesundheitsreport nicht nur zu der Berufsgruppe mit den häufigsten Fehltagen allgemein, sie haben auch besonders häufig Probleme mit dem Rücken. Darum sei es besonders wichtig, aktiv zu sein und sich auch bei der Arbeit Bewegungspausen zu gönnen. "Es geht jedoch nicht nur darum, Arbeit gesünder zu gestalten, sondern auch um einen insgesamt gesünderen Lebensstil, der auch nach Feierabend gelebt wird", so Hennicke.

Der diesjährige Gesundheitsreport zeigt auch positive Entwicklungen auf. So ist die Zahl der psychischen Erkrankungen erstmals nicht angestiegen. Sachsen-Anhalt befindet sich hier mit rund 2,31 Fehltagen je Erwerbsperson sogar unter dem Bundesdurchschnitt von 2,46 Fehltagen.

Für den Report wertete die TK Krankschreibungen und Arzneimitteldaten von rund 4,1 Millionen Versicherten aus. 64000 davon stammen aus Sachsen-Anhalt.