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Fahren für den Job Jeder Siebte pendelt zum Job aus dem Land

23.06.2014, 01:46

Halle (dpa) l Ein gutbezahlter Job vor der Haustür bleibt für viele ein Wunsch. Zahlen der Arbeitsagentur zeigen: Vor allem Männer nehmen den Weg in andere Bundesländer auf sich, um Geld zu verdienen.

Der typische Pendler ist dabei in der Regel männlich, arbeitet in einem technischen Beruf und fährt nach Sachsen zur Arbeit. Das geht aus Erhebungen der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Insgesamt seien im Juni 2013 aus dem Land rund 137300 Menschen zur Arbeit in ein anderes Bundesland gefahren. Damit pendelten 16,5 Prozent aller in Sachsen-Anhalt wohnenden Beschäftigten in ein anderes Bundesland - also etwa jeder Siebte.

Fast 70 Prozent der Pendler seien Männer, hieß es weiter. Die beliebteste Stadt sei Leipzig - dort arbeiteten rund 17850 Frauen und Männer aus Sachsen-Anhalt. Auf Leipzig folgten Wolfsburg (9261 Pendler), wo Volkswagen produziert, und der Landkreis Nordsachsen (6447 Pendler). Jeder fünfte Pendler arbeitete im verarbeitenden Gewerbe, viele in der Automobilindustrie.

Sachsen-Anhalt zieht auch mehr Pendler an

Einen Aufwärtstrend gibt es bei den Einpendlern: Immer mehr Menschen aus anderen Bundesländern kommen nach Sachsen-Anhalt, um hier zu arbeiten. Ihre Zahl sei von rund 58400 im Juni 2012 auf 59100 im Juni 2013 gestiegen, teilte die Regionaldirektion weiter mit. Im Vergleich zum Jahr 2007 liege das Plus bei etwa 7700. Nun kämen 8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus anderen Bundesländern - 37 Prozent davon aus Sachsen, 15 Prozent aus Thüringen und 13 Prozent aus Brandenburg. Aus Niedersachsen kämen rund 12 Prozent.

Die Sachsen-Anhalter hätten aufgrund des Strukturwandels immer sehr mobil sein müssen, sagte Kay Senius, Chef der Regionaldirektion. Jenseits der Landesgrenzen hätten sich attraktive Wirtschaftsräume entwickelt, die schnell zu erreichen seien. "Das entlastet den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt und verschafft vielen Menschen eine gute Beschäftigungssituation."