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Vergleich mit Gastro-Firma Stadt zahlt 140 000 Euro Amo-Abfindung

30.07.2014, 03:14

Magdeburg l Magdeburg zahlt nach Informationen der Volksstimme mehr als 140 000 Euro Abfindung an die Betreibergesellschaft des Ratskellers. Mit der Kündigung des langfristigen Gastro-Vertrages soll der Weg für eine Privatisierung des städtischen Hauses frei gemacht werden. Eine offizielle Bestätigung aus dem Rathaus für die Höhe der Abfindung gibt es nicht. Die Betreiber-Gesellschaft war für die Volksstimme gestern bis Redaktionsschluss nicht erreichbar. Beschlossen wurde die Summe in geheimer Sitzung des Finanz- und Grundstücksausschusses.

Hintergrund: Die Betreibergesellschaft des Ratskellers hat auch einen Vertrag für die Gastronomie im Amo in der Tasche. Der Vertrag wurde Anfang 1999 noch von der damaligen Amo-Leiterin, Petra Schubert, unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet eine zehnjährige Laufzeit und drei Optionen von jeweils fünf Jahren. Da offenbar alle drei Optionen zugleich gezogen worden sind, ergab sich eine Gesamtlaufzeit von 25 Jahren bis 2024. Dieser Vertrag steht der Stadt nun bei der Privatisierung des Veranstaltungshauses im Wege.

Die Verhandlungen mit Investoren gerieten ins Stocken. Der Gastrovertrag bindet Amo-Veranstaltungen an die Ratskeller-Gesellschaft. Doch für Veranstalter ist gerade die Gastronomie der lukrativste Teil eines Abends. Fällt die weg, fehlt eine wichtige Einnahmequelle. Die Veranstaltung wird zum Minusgeschäft, da die Ticketverkäufe allein die Kosten nicht decken.

Ursprünglich soll die Forderung der Betreibergesellschaft des Ratskellers mehr als doppelt so hoch wie die nun beschlossene Abfindung gewesen sein. Man traf sich ungefähr in der Mitte. Der Vergleich soll nach Informationen der Volksstimme in zwei Tranchen ausgezahlt werden. Ein Teil mit Vertragsunterzeichnung und ein weiterer Teil mit der Schlüsselübergabe. Bestandteil der Vereinbarung soll auch sein, dass die Amo-Gastro in ihrem jetzigen Zustand an die Stadt übergeben wird.

Der Aufhebungsvertrag soll in diesen Tagen rechtsgültig werden. Denn geht es nach der Stadt, soll das Amo so schnell wie möglich abgestoßen werden. "Die Stadtverwaltung wird im Herbst dem Stadtrat einen Entscheidungsvorschlag vorlegen", sagte Stadtsprecher Michael Reif der Volksstimme.

Von der Kündigung für den Ratskeller ist auch das beliebte griechische Restaurant "Troja" als Untermieter betroffen. Die Gaststätte soll bereits eine Kündigung zum 31. Dezember dieses Jahres erhalten haben. Der Besitzer, Pantelis Arvanitakis, hofft nun auf den neuen Amo-Betreiber und einen Folgevertrag für das Troja. Erste Gespräche soll es bereits gegeben haben.

Kein Geheimnis mehr ist, dass einer von drei angeblichen Interessenten die Magdeburger Events GmbH (Strandbar, Altes Theater) ist.