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Skandal um Ferkeltötungen Aeikens fordert Tierschutzbeauftragte für große Zuchtbetriebe

02.08.2014, 01:17
ARCHIV - Ferkel stehen am 26.04.2012 in einem  Stall bei Neuenkirchen/Vörden (Niedersachsen). Niedersachsens Agrarminister Meyer (Grüne) hat seinen Erlass zum besseren Schutz von Ferkeln gegen Kritik von CDU und SPD verteidigt.   Foto: Carmen Jaspersen/dpa (zu lni "Meyer verteidigt Ferkel-Erlass gegen Tierquälerei" vom 23.07.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV - Ferkel stehen am 26.04.2012 in einem Stall bei Neuenkirchen/Vörden (Niedersachsen). Niedersachsens Agrarminister Meyer (Grüne) hat seinen Erlass zum besseren Schutz von Ferkeln gegen Kritik von CDU und SPD verteidigt. Foto: Carmen Jaspersen/dpa (zu lni "Meyer verteidigt Ferkel-Erlass gegen Tierquälerei" vom 23.07.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Magdeburg l Nachdem bekannt geworden ist, dass Ferkel in manchen Zuchtbetrieben in Sachsen-Anhalt aus wirtschaftlichen Gründen brutal getötet werden, hat Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) nun Konsequenzen gezogen. In einem Erlass stellte er klar, dass die Tiere nur dann getötet werden dürfen, wenn sie nicht lebensfähig oder unheilbar krank sind.

"Wir wollen nicht akzeptieren, dass einige Schweinehalter ganz offensichtlich Ferkel auf eine Art und Weise töten, die eindeutig gegen den Tierschutz verstößt", sagte Aeikens am Freitag. Ferkeltötungen aus wirtschaftlichen Gründen stellten einen klaren Rechtsbruch dar.

Künftig sollen die Behörden auch schärfer kontrollieren, ob sich die Zuchtbetriebe an das geltende Recht halten. Verdächtige tote Tierkörper sollen vom Landesamt für Verbraucherschutz untersucht werden. Der Minister kündigte zudem an, dass es nicht bei dem Erlass bleiben werde: "Es gibt in Sachen Tierschutz etliche Baustellen", so Aeikens. "Wir brauchen eine gesetzliche Grundlage, um in Tierhaltungen einen Tierschutzbeauftragten etablieren zu können, der ständig die Einhaltung der Tierschutzvorgaben überwacht. Wir sollten auch überlegen, ob wir nicht zu einer Neubewertung der Zuchtziele in der Tierhaltung kommen müssen." Er werde deshalb den Tierschutz in der kommenden Agrarministerkonferenz auf die Tagesordnung setzen lassen. "Halter und Züchter, die den Tierschutz nicht ernst nehmen oder ihn aus wirtschaftlichem Interesse ignorieren, werden keine Zukunft haben", so Aeikens.