1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Landeselternrat schaltet sich in Schulstreit ein

Überfüllte Körperbehindertenschule Landeselternrat schaltet sich in Schulstreit ein

09.08.2014, 03:18

Magdeburg l Im Streit um die Körperbehindertenschule (FÖS) am Fermersleber Weg in Magdeburg schaltet sich nun auch der Landeselternrat ein. Deren Vorsitzender Thomas Jaeger ist kommende Woche im Kultusministerium, um über die Zukunft der Einrichtung zu sprechen. "Wir sind sehr alarmiert. Die aktuelle Situation ist nicht hinnehmbar", sagte Jaeger der Volksstimme.

Derzeit klagt Magdeburg vor dem Verwaltungsgericht gegen das Landesschulamt. Grund dafür ist, dass die Schule trotz akuter Platznot erneut drei Schüler aus einem anderen Landkreis aufnehmen muss. "Das Problem ist seit Jahren bekannt und trotzdem bekommen wir wieder neue Schüler zugewiesen", sagte Beigeordneter Rüdiger Koch.

Die Schule besuchen 119 Jungen und Mädchen. 41 Kinder kommen aus anderen Landkreisen. Die Platznot ist so groß, dass ein Teil der Schüler in einer Außenstelle an der Kritzmannstraße ausgelagert werden muss (Volksstimme berichtete).

Bereits am 21. Juli hat das Rechtsamt der Stadt die Klage am Verwaltungsgericht eingereicht. Passiert ist seither nichts. Lediglich eine Eingangsbestätigung habe es vom Landesschulamt gegeben. Im Magdeburger Rathaus drückt man nun aufs Tempo. Eine Entscheidung soll bis zum Beginn des neuen Schuljahres im September fallen.

Im Kern geht es bei der Auseinandersetzung um Geld. Magdeburg ist darüber verärgert, dass die FÖS trotz Platznot viele Schüler aus anderen Landkreisen aufnehmen muss, keinen Platz hat und keinen Landesstatus wie ähnliche Einrichtungen in Halle oder Tangerhütte erhält. Ein Neubau an der Wiener Straße platzte, weil es keine Fördermittel gibt und eine Aufstockung des Flachbaus am Fermersleber Weg kommt aufgrund statischer Bedenken nicht infrage. Mit Landesstatus wäre Sachsen-Anhalt finanziell im Boot. Das Problem wäre dann nicht mehr allein das von Magdeburg und ein Neubau würde realistischer. Die Schule soll aktuell mit Stark-III-Mitteln saniert, die Außenstelle an der Kritzmannstraße danach geschlossen werden.

Aus dem Kultusministerium gibt es keine Signale, aus der Schule eine Landesschule zu machen. "Darüber hinaus ist dem Kultusministerium sehr daran gelegen, dass sich Stadt und Landkreise über die finanziellen Rahmenbedingungen einigen", sagte Sprecher Martin Hanusch. Doch danach sieht es derzeit nicht aus.

Auch der Stadtelternrat Magdeburg macht diese Forderung auf. "Das Land muss die Landkreise mit der Stadt Magdeburg zusammenbringen, um eine finanzielle Lösung für den Neubau zu schaffen." Hubold trommelt ebenfalls seit Wochen dafür, dass die Schule eine Landeseinrichtung genau wie Halle und Tangerhütte wird: "Das wäre die beste Lösung", sagt er.