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US-Konzern Mars startet RückrufaktionKeime in Milchdrinks aus Stendal

Auf dem britischen Markt sind mit Bakterien belastete Getränke aufgetaucht, die in den Stendaler Milchwerken Mittelelbe hergestellt wurden. Konsumenten hatten dort über Durchfall und Übelkeit geklagt. Die Produkte wurden zurückgerufen.

Von Bernd-Volker Brahms 20.08.2014, 03:18

Stendal l Wegen möglicher Bakterien-Belastung ruft der US-Schokoladenkonzern Mars auch in Deutschland zahlreiche Milchgetränke zurück. Betroffen seien die 350-Milliliter-Flaschen Mars Milk, Bounty Drink, Snickers Shake und Milky Way Milk mit Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen dem 19. Dezember 2014 und 11. April 2015, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz am Dienstag auf der Homepage lebensmittelwarnung.de mit.

Abgefüllt worden sind die Produkte in Stendal bei der Milchwerke Mittelelbe GmbH rund neun Monate vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums, wie ein Deutschland-Sprecher des Mars-Konzerns in Viersen der Volksstimme sagte. Die seit März hergestellten Drinks seien überwiegend nach Großbritannien geliefert worden. Deutschland sei nur in geringem Maße betroffen, sagte Unternehmens-Sprecher Martin Neipp von Mars Chocolate, ohne genaue Zahlen zu nennen.

In Großbritannien war nach Unternehmensangaben die Bakterienbelastung festgestellt worden, nachdem Konsumenten über Übelkeit und Durchfall geklagt hatten. Seit Donnerstag der vergangenen Woche werden in verschiedenen europäischen Ländern Milchgetränke aus Stendaler Abfüllung zurückgerufen. In Deutschland habe es bisher keine Vorfälle gegeben, erklärten die Milchwerke am Abend.

"Im Rahmen von Eigenuntersuchungen des Herstellers von Rückstellproben der Rohwaren und fertigen Produkte wurde das Bakterium Bacillus subtilis nachgewiesen", teilte der Landkreis Stendal als Lebensmittelüberwachungsbehörde mit. Bei Standarduntersuchungen, die in den Milchwerken regelmäßig durchgeführt werden, habe es zuvor keine Befunde gegeben, sagte ein Sprecher des Landkreises. Die Milchwerke hätten schnell reagiert. Zur Ursache gab es gestern keine Informationen. "Ein Expertenteam, zu dem auch Mitarbeiter der britischen Schwesterfirma gehören, untersuchen dies gerade vor Ort in Stendal", sagte Mars-Sprecher Neipp.