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Deutlicher Anstieg Hauseinbrüche auf Rekordniveau

Schmuck, Bargeld, Heimelektronik und Autos, darauf haben es Einbrecher in Einfamilienhäusern besonders häufig abgesehen. Die Zahl der Fälle stieg im ersten Halbjahr 2014 deutlich.

Von Matthias Fricke 21.08.2014, 03:16

Magdeburg l Als der 34-jährige Sebastian Walczak aus Halberstadt mit seiner Freundin am vergangenen Sonntag aus dem Ägypten-Urlaub heimkehrt, traut er seinen Augen kaum. Sein BMW-Cabriolet ist fort. Die aufgehebelte Terrassentür schlägt durch den Wind laut hin und her. Im Schlafzimmer liegen überall Sachen am Boden. Seine Freundin entdeckt den aufgesägten kleinen Tresor in der Badewanne zuerst. Fassungslos stehen beide vor dem leeren Wertbehälter.

"Zum Glück waren da nur 150 Euro, ein wenig Schmuck und der Autoschlüssel drin", sagt er. Am Ende fehlen das etwa 20000 Euro teure Auto, ein Laptop, der Schmuck und das Geld. "Am schlimmsten ist aber das mulmige Gefühl, dass hier jemand in unserem Schlafzimmer war", sagt der junge Mann.

So wie ihm geht es immer mehr Einfamilienhausbesitzern in Sachsen-Anhalt. Nach dem Anstieg von 1045 (gesamt 2012) auf 1062 Fälle im Jahr 2013 schnellte die Zahl in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter nach oben. Innenministeriumssprecher Stefan Brodtrück: "In der ersten Jahreshälfte gab es 81 Fälle mehr. Dabei konnte etwa jeder dritte Einbruch aufgeklärt werden."

Nach Erhebungen des Landeskriminalamtes gab es im mittleren und nördlichen Sachsen-Anhalt die meisten Einbrüche im Salzlandkreis, Landkreis Börde sowie im Harzkreis (siehe Grafik). "Ortschaften an den Autobahnen und den benachbarten Bundesstraßen stehen dabei besonders im Visier der Täter. Aber auch in Randlagen an Wäldern und Feldwegen werden Häuser zum Zielobjekt", so Marc Becher, Sprecher der Polizeidirektion Nord. Weil es auch viele überörtlich agierende Täter gibt, arbeite die Polizei auch eng mit den Behörden der Nachbarländer zusammen.

40 Prozent der Einbrüche erfolgen am Tage, meist bei Abwesenheit der Bewohner. In den überwiegenden Fällen (70 Prozent) steigen die Täter an der Rückseite des Hauses über die Terrassentür bzw. Fenster ein. Schwerpunktzeiten seien neben der Haupturlaubszeit vor allem der Herbst und das Frühjahr. Seite 21