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Stadtpark Magdeburg Frische Schwarzwildspuren rufen Jäger auf den Plan

Sie sind zurück, aber vermutlich waren sie nie richtig weg. Die Zahl der
Wildschweine im Stadtpark steigt offenbar wieder. Frische Wühlspuren
zeugen davon. Die Stadt will darum ab Herbst erneut zur Jagd blasen.

Von Jana Heute 09.09.2014, 03:11

Magdeburg l "Ja, die Spuren habe ich auch gesehen." Kreisjägermeister Gerd Petzoldt kann Beobachtungen von Passanten bestätigen, wonach sich die Schwarzkittel wieder vermehrt durch den Stadtparkboden wühlen. Die Zahl der Wildschweine ist seit dem Frühjahr offenbar wieder angestiegen. "Im Mai hatten wir drei Rotten mit Bachen und Frischlingen bestätigt. Das waren 20 bis 25 Tiere", berichtet Kreisjägermeister Petzoldt.

Aktuell geht das Ordnungsamt der Stadt von 40 bis 50 Tieren aus. Das wäre nicht mehr weit von dem entfernt, was vor knapp zwei Jahren auf der grünen Elbinsel als Bestand geschätzt wurde, nämlich 60 bis 80 Wildschweine. Die hatten erhebliche Schäden angerichtet - in der öffentlichen Parkanlage, in angrenzenden Gärten und sogar im Hof eines Mehrfamilienhauses am Kleinen Stadtmarsch. Damals entschied sich die Stadt erstmals dazu, im Stadtpark zur Jagd zu blasen und rief damit auch Kritiker auf den Plan.

Dessen ungeachtet ging`s in Zusammenarbeit mit dem Jagdbeirat der Stadt und der Kreisjägerschaft 2013 ans Werk. Zahlenmäßig jedoch mit mäßigem Erfolg. In einem längeren Zeitraum wurden lediglich drei Abschüsse im Stadtpark erzielt. Vergrämt, verschreckt also, wurden aber mehr Tiere, zog die Verwaltung Ende 2013 Bilanz.

Doch schon damals war klar, dass die schlauen Tiere merken würden, wenn die Luft wieder rein ist. "Die Jagd wird auch 2014 weitergehen", prognostizierte Ordnungsamtschef Dr. Volkmar Emcke schon zum Jahreswechsel. Nun ist es bald so weit. Die Jagd auf die Wildschweine im Stadtpark soll im Herbst und Winter eröffnet werden, erklärte Rathaussprecher Michael Reif auf Nachfrage, ohne schon konkrete Termine zu nennen.

Einig sind sich Jägerschaft und Verwaltung aber längst, wie die Verfolgung vonstatten gehen soll. Eine größere Treibjagd wird es nach anfänglichen schlechten Erfahrungen nicht geben. "Wir werden kein großes Theater machen", bestätigt Kreisjägermeister Gerd Petzoldt.

Vielmehr setzt man auf die sogenannte Einzelansitz-Jagd. Details sollen im neuen Jagdbeirat der Stadt, der sich heute zur konstituierenden Sitzung trifft, besprochen werden, kündigte Petzoldt an. Parallel bereitet die Stadt derzeit eine ausführliche Information auch für Stadträte zum Thema vor. Sie soll voraussichtlich noch in diesem Monat vorliegen.