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Ein Drittel Mitglieder verloren Volkssolidarität schrumpft dramatisch

Die Mitglieder der Volkssolidarität werden im Durchschnitt immer älter und weniger. Der Verband muss in den nächsten Jahren kräftig sparen und Personal abbauen.

20.09.2014, 01:06

Magdeburg l Die Volkssolidarität hat in den vergangenen drei Jahren in Sachsen-Anhalt fast 15000 Mitglieder verloren. Gehörten ihr im Jahr 2011 noch 48000 Mitglieder an, sind es aktuell nur noch 33400. Landesgeschäftsführer Michael Bremer fürchtet jedoch kein "Aussterben" des Verbandes. "Wir schreiben schwarze Zahlen und sind für die Zukunft gerüstet", sagte er der Volksstimme.

Personal in den Kreisen soll abgebaut werden

Trotzdem plant der Landesverband einschneidende Strukturveränderungen. Aus den 13 Kreis- und Regionalverbänden sollen fünf werden (Magdeburg, Halle, Altmark, Harz, Anhalt), Personal auf Kreisebene und in Begegnungsstätten abgebaut werden.

Die Volkssolidarität hat mehr als 2000 hauptamtliche Mitarbeiter, Kündigungen will Bremer vermeiden. "Es braucht keiner Angst zu haben. Viele Veränderungen ergeben sich durch Renteneintritte von selbst", erklärte der Geschäftsführer. Er sagt aber auch: "Was nicht mehr rentabel ist, müssen wir einstellen."

Einige Begegnungsstätten und andere Einrichtungen sollen zusammengelegt oder geschlossen werden. Welche Standorte betroffen sind, steht noch nicht fest. Die konkrete Planung beginnt Anfang des Jahres 2015.

Drei Viertel der Mitglieder sind älter als 75 Jahre

Beschließen wird die Strukturveränderungen dann ein neuer Vorstand. Am heutigen Sonnabend wird dieser auf der Landesdelegiertenversammlung gewählt. Er wird sich vor allem mit der Frage der Mitgliedergewinnung auseinandersetzen müssen. Denn: Drei Viertel der Mitglieder sind älter als 75 Jahre (Durchschnitt: 72 Jahre).

"Der extreme Schwund in den vergangenen Jahren hat uns schon überrascht", gesteht Bremer. Er führt diesen unter anderem auf eine Beitragserhöhung (drei statt zwei Euro monatlich) im Jahr 2012 zurück. "Die Volkssolidarität ist nicht in einer Krise. Aber wir müssen wieder mehr auf uns aufmerksam machen."